Restaurierung der Trostkapelle in Lugo, Spanien

3D-Modell der Dachkonstruktion in RFEM (© Maderas Besteiro S.L.)

Restaurierungsarbeiten am Kapellendach (© Maderas Besteiro S.L.)

Innenraum nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten (© Maderas Besteiro S.L.)
Kundenprojekt
Tragwerksplanung | Technisches Büro und Holzarbeiten Maderas Besteiro S.L. Lugo, Spanien www.mbesteiro.com |
Architekt | gAUArquitectura e UrbanismoSLp Lugo, Spanien www.gau.com.es |
Bauherr | Xunta de Galicia, Spanien |
Die an die alte St. Peterskirche in Lugo angebaute Kapelle wurde im Jahre 1690 errichtet. Die alte Dachkonstruktion war von Balken unterstützt, welche in Löcher im Mauerwerk hineingeschoben wurden. Hier sind im Laufe der Zeit Schäden aufgetreten. Das Gewölbe der Kapelle war zeitbedingt derart geschädigt, dass der Zutritt zum Innenraum untersagt werden musste.
Im Rahmen der Restaurierung wurde die Dachkonstruktion komplett ersetzt, um den unteren Raum nutzbar zu machen und das natürliche Licht durch die gotischen Fenster in das Hauptschiff der Kirche hereinfließen zu lassen. Wegen der Auflagerung von Dachbalken waren die Fenster zugemauert worden.
Bemessung und Konstruktion
Die gotischen Fenster sollten von ihrer Stützfunktion befreit und der untere Raum in Stand gesetzt werden. Dies verlangte eine offene Lösung und eine neue lastaufnehmende Konstruktion. Es wurde eine ebene Dachfläche entworfen, die an ihrem Umfang sowie entlang ihrer Längsmittellinie auf kurzen und regelmäßig angeordneten Stützen aufgelagert wurde. Die kleinen Stützen wurden am Fuß an einen Tragbalken angeschlossen, der die Last an andere horizontale Balken verteilt.
Alle neuen Balken, die die alten massiven Holzträger ersetzen, wurden aus Brettschichtholz gefertigt. Das Dach besteht aus fünfschichtigen Brettsperrholzplatten. Drei der fünf Schichten sind in Richtung der Stützenlinie orientiert. Somit konnte Pfetten über den Stützen sowie auf Gratsparren an den sich schneidenden Dachplatten verzichtet werden. Dadurch wurde die Nutzhöhe des darunter liegenden Raumes vergrößert.
Die Dachkonstruktion wurde in RFEM mit Kopplungen zwischen den Stab- und Flächenelementen modelliert. Man musste die Anordnung der starken Lage der Brettsperrholzplatten im Hinblick auf die vorhandenen Schnittgrößen prüfen. Mit Hilfe des RFEM-Features "Starre Flächen" wurde die Lastübergabe von den Brettsperrholzplatten auf die kurzen Stützen abgebildet. Die Plattenstöße wurden in RFEM mit Liniengelenken modelliert. Die Schnittgrößen an den Liniengelenken wurden für die Auslegung der Schraub-Verbindungen an den Plattenrändern herangezogen.
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