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14. Oktober 2021

Verwendung einer Lastübertragungsfläche in RFEM 6

In diesem Beitrag wird die Verwendung von Flächen mit dem Steifigkeitstyp "Lastübertragung" in RFEM 6 erläutert. Anhand eines praktischen Beispiels soll die Anwendung von Eigengewicht, Schneelast und Windlast auf eine Stahlhalle demonstriert werden.

Lastangriff in RFEM 6

Allgemein wird der Lastangriff in RFEM 6 durch Lastassistenten erleichtert. Diese Tools unterstützen die Generierung von Schneelasten, Windlasten und Stablasten aus Flächen- oder freier Linienlast, indem die Lastparameter und der zugeordnete Lastfall festgelegt werden. Wie in Bild 1 gezeigt, muss auch die Lastebene definiert werden.

RFEM 6 bietet einen weiteren Ansatz für die einfache Lasteinleitung, indem eine Fläche mit Lastübertragung als Steifigkeitstyp erzeugt wird. Wie in Bild 2 dargestellt, entsteht eine neue Fläche ohne Dicke und einer einzigartigen Funktion zur Lastabtragung.

Diese Fläche hat keine statische Wirkung und kann zur Berücksichtigung von Lasten aus nicht modellierten Flächen (z. B. Fassadenkonstruktionen, Glasflächen, trapezförmige Dachprofile etc.) verwendet werden.

Im Gegensatz zu den Lastassistenten, bei denen die Lastfläche bei jeder neuen Lasteinleitung definiert werden muss, kann eine Lastübertragungsfläche für verschiedene Lastangriffe mehrfach verwendet werden. Genauer gesagt ermöglicht dieser Ansatz die Zuweisung unterschiedlicher Flächenlasten über eine einzige Lastübertragungsfläche.

Praktisches Beispiel für den Einsatz einer Lastübertragungsfläche

Die Verwendung einer Lastübertragungsfläche wird am Beispiel einer Stahlhalle vorgestellt, bei der zusätzlich zu den tragenden Bauteilen eine Verkleidung von 0,10 kN/m² berücksichtigt werden muss. Dazu werden für das Dach und die Fassade jeweils separate Lastübertragungsflächen definiert. Wie in Bild 3 gezeigt wird für jeden Lastbereich eine neue Lastübertragungsfläche angelegt. In Bild 4 ist zu sehen, wie die Last auf diese Flächen aufgebracht wird.

Lastübertragungsrichtung

Die Verkleidung wird wie in Bild 5 dargestellt als neue Flächenlast angezeigt. Der Lastabtrag ist abhängig von der Lastübertragungsrichtung und kann wie in Bild 6 dargestellt an jeder Fläche separat angezeigt werden.

Ansatz von Schnee- und Windlast mittels Lastübertragungsflächen

Wie bereits ausgeführt, liegt der Vorteil der Lasteinleitung über Lastübertragungsflächen in der Möglichkeit, Lasten über dieselbe Fläche in anderen Lastfällen aufzubringen. Um dies zu zeigen, werden nun die gleichen Lastübertragungsflächen verwendet, um Schnee und Wind anzusetzen.

Wie in Bild 7 und 8 gezeigt, kann die Lastzuordnung auf ähnliche, aber einfachere Weise erfolgen, da die Lastübertragungsflächen bereits vorhanden sind und nicht neu definiert werden müssen.

Abschließende Bemerkungen

Abschließend kann festgestellt werden, dass Lastübertragungsflächen ein vorteilhaftes Feature in RFEM 6 darstellen, das die Berücksichtigung von Lasten aus nicht modellierten Flächen ermöglicht. Ihre Effizienz hängt damit zusammen, dass dieselbe Lastübertragungsfläche für die Aufbringung verschiedener Lasten genutzt werden kann, ohne die Fläche neu definieren zu müssen.


Autor

Frau Kirova ist bei Dlubal zuständig für die Erstellung von technischen Fachbeiträgen und unterstützt unsere Anwender im Kundensupport.

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