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19. Januar 2022
I

Imperfektionsfälle

Um die Stabilität von Tragwerken oder Tragwerksteilen nachzuweisen, sind i.d.R. Imperfektionen zu erfassen. Grundsätzlich wird dabei zwischen geometrischen und strukturellen Imperfektionen unterschieden.

Unter geometrischen (äußeren) Imperfektionen sind Abweichungen von der planmäßigen Geometrie zu verstehen, die durch die Herstellung oder Montage bedingt sind. Dies können beispielsweise außerplanmäßige Lastaußermittigkeiten, Vorkrümmungen der Stabachse oder Stabscheifstellungen sein.

Strukturelle (innere) Imperfektionen sind ebenfalls durch die Herstellung bedingt und berücksichtigen z.B. Eigenspannungen oder eine ungleichmäßige Verteilung der Streckgrenze über den Querschnitt.

Anwendung im Programm

Mithilfe der Imperfektionsfälle können die Rahmenbedingungen der Imperfektionen festgelegt werden, sprich diese als geometrische Vorverformung, Ersatzlast oder stockwerkweise Schiefstellung berücksichtigt werden sollen.

Generell stehen im Programm folgende Imperfektionstypen zur Auswahl:

  • Nur lokale Imperfektionen:

Ansatz der Imperfektionen als Ersatzlasten, wobei Vorverdrehung und Vorkrümmung von Normalkräften abhängen

  • Ersatzlasten aus Lastfall:

Basis der Imperfektionen sind Lasten eines Lastfalls

  • Anfangsschiefstellung über Tabelle:

Stockwerkweise Abbildung der Imperfektionen

  • Statische Verformung:

Basis der Imperfektionen sind Verformungen eines Lastfalls oder einer Lastkombination

  • Gruppe der Imperfektionsfälle:

Kombination aus den Vorgaben mehrerer Imperfektionsfällen

Jeder Imperfektionsfall kann anschließend bestimmten Lastfällen oder Kombinationen zugeordnet werden.