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17. August 2015

Einfluss von Querkraftanschlüssen auf Stabilitätsnachweise und Berücksichtigung

Aus konstruktiven Gründen werden Querkraftanschlüsse häufig mit Fahnenblechen oder Flanschwinkeln ausgeführt. Wenn Haupt- und Nebenträger oberkantenbündig liegen sollen, sind Ausklinkungen oder lange Fahnenbleche erforderlich. Gelenkige Stirnplattenanschlüsse werden häufig nur mit dem Steg verschweißt ausgeführt.

Bei all diesen Konstruktionen ist zu beachten, dass es sich bezüglich des Stabilitätsnachweises nicht um Gabellager handelt, sondern um Torsionsfedern.

In RF-/STAHL EC3 gibt es folgende Möglichkeiten, dies zu berücksichtigen:
~ Wird mit dem Ersatzstabverfahren gerechnet, kann in Maske 1.5 beziehungsweise 1.6 entweder die Biegedrillknicklänge Lw angepasst (siehe [3] und [4]) oder direkt das ideale Biegedrillknickmoment eingegeben werden (siehe [1], [2] und [3]). Hierzu ist in den "Details" unter "Stabilität" die Ermittlungsart des Biegedrillknickmoments zu ändern.
~ Rechnet man dagegen mit dem Allgemeinen Verfahren, kann in Maske 1.7 die Torsionsfeder φX' direkt eingegeben werden. Hinweise zur Berechnung der Torsionsfeder finden sich in [1] und [3].

Literatur:
[1] Kuhlmann, Feldmann, Lindner, Stroetmann: Eurocode 3 - DIN EN 1993-1-1 mit NA - Kommentar und Beispiele, Beuth Verlag, Ernst & Sohn, 1. Auflage 2014, S. III - 147 ff.
[2] Kuhlmann (Hrsg.): Stahlbau-Kalender 2009, Ernst & Sohn, S. 335 ff.
[3] Mensinger, Möller: Einfluss von Querkraftanschlüssen auf das Biegedrillknicken von Einfeldträgern - Teil 2, Stahlbau 83 (2014), Heft 3, S. 174 ff.
[4] The Steel Construction Institute and The British Constructional Steelwork Association: Simple Joints to Eurocode 3, 2011, S. 20


Autor

Herr Metzkes beschäftigt sich mit der Entwicklung im Bereich Stahlbau und den Anwenderanfragen im Kundensupport.

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