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20. September 2023

Nachweisverfahren

Im vorangegangenen Abschnitt Berechnung nach Theorie II. Ordnung wurde erklärt, wie eine solche Berechnung unter Berücksichtigung der globalen Imperfektionen eingegeben wird. Würde man nun das Add-On Stahlbemessung aktivieren, könnte man die darüber berechneten Schnittgrößen für das Durchführen eines Ersatzstabnachweises oder eines Nachweises nach dem allgemeinen Verfahren verwenden. Beide Vorgehensweisen sind jedoch für die Bemessung der Treppenwangen ungeeignet, da diese einen U-förmigen Querschnitt haben und sowohl auf Druck und Biegung belastet werden.

Die folgende Übersicht zeigt, in welchen Fällen welche Verfahren angewendet werden können. Die Ersatzstabverfahren sind bei einer kombinierten Belastung aus Druck und Biegung nur für doppeltsymmetrische Querschnitte durchführbar, während das Allgemeine Verfahren nach dem deutschen, nationalen Anhang nur auf I-Profile angewendet werden darf.

Die einzige Option in RFEM das Biegedrillknicken auch bei unsymmetrischen Querschnitten zu berücksichtigen, bietet die Wölbkrafttorsionsanalyse mit 7 Freiheitsgraden. Dabei werden nach Theorie II. Ordnung unter Berücksichtigung der globalen und lokalen Imperfektionen die Schnittgrößen berechnet. Damit wird anschließend ein Querschnittsnachweis geführt, der den Stabilitätsnachweis ersetzt.