Antwort:
Um Durchstanzbewehrung zu vermeiden, kann es helfen, bereichsweise Zusatzbewehrung zu verlegen. Wenn die vorhandene Bewehrung im Durchstanzbereich sich trotz Verlegung dennoch nicht erhöht, liegt es an folgender Problematik:
- Die Zusatzbewehrung benötigt Mindestmaße / eine erforderliche Bewehrungslänge, damit diese für die Berechnung mit angesetzt werden darf.
Diese berechnet sich nach Kapitel 6.4.4 / Gleichung 6.47 aus der EN 1992-1-1. Im Beispiel wird dies für eine Rechteckstütze gezeigt.
Die Grundbewehrung beträgt 3,35cm²/m, die Zusatzbewehrung beträgt ebenfalls 3,35cm²/m. Wenn beide Bewehrungen wirksam sind, ergibt sich also eine Bewehrung von 6,7cm²/m.
- Programmseitig wird die erforderliche Verankerungslänge der Zusatzbewehrung nicht berücksichtigt. Diese muss manuell angepasst werden.
Die vorhandene Bewehrung an Flächen wird programmseitig je FE-Element angesetzt. Damit kann es vorkommen, dass die tatsächlich angesetzte Bewehrungslänge von der Eingegebenen abweicht.
- Im Beispiel wurde zur Verdeutlichung der Problematik mit einem sehr feinen Netz gerechnet. Die erforderlichen Maße bei der Eingabe der Zusatzbewehrungen können sich erhöhen, wenn ein sehr grobes Netz eingestellt ist. Da hier dann bis zum nächsten Netzelement die erforderliche Mindestlänge springen kann.
