Folgende Antwort bezieht sich auf die Programme RFEM 5 und RSTAB 8.
Wenn Sie nach Theorie II. Ordnung rechnen wollen, müssen Sie Lastkombinationen definieren: Bei einer Lastkombination werden die Belastungen der enthaltenen Lastfälle unter Berücksichtigung der jeweiligen Teilsicherheitsbeiwerte zu „einem großen Lastfall“ zusammengefasst, der dann nach Theorie II. Ordnung berechnet werden kann.
Bei einer Ergebniskombination hingegen werden zunächst die enthaltenen Lastfälle berechnet. Die Ergebnisse werden dann unter Berücksichtigung der Teilsicherheitsfaktoren überlagert. Die Berechnungstheorie kann man bei den EKs nicht einstellen. Dies ist nur für Lastfälle und Lastkombinationen möglich.
Für Lastfälle und Lastkombinationen können Sie die Berechnungstheorie bei den Berechnungsparametern festlegen, beispielsweise Theorie II. Ordnung (siehe Bild 01). Falls das Modell Stäbe des Typs "Seil" aufweist, werden diese Elemente stets nach Theorie III. Ordnung berechnet.
Bei Lastfällen und Lastkombinationen werden immer eindeutige Schnittgrößen ausgegeben. Ergebniskombinationen hingegen beinhalten eine Hüllkurve der Schnittgrößen (max- und min-Werte). Da in den Ergebniskombinationen die Ergebnisse von Lastfällen und Lastkombinationen überlagert werden, können die EKs somit Ergebnisse nach I. oder II. Ordnung enthalten.
In Ihrem Modell können Sie alle LKs auch in einer Gesamt-EK mit dem Oder-Kriterium zusammenfassen (z. B. EK1 = LK1/ständig oder LK2/ständig oder LK3/ständig ...). Damit erhalten Sie die maximalen Schnittgrößen und Verformungen unter Berücksichtigung der Theorie II. Ordnung (siehe Bild 02).
Die "Ständig-oder-Überlagerung" bewirkt, dass für die Ergebnisse auf jeden Fall eine der LKs herangezogen wird. Beim Verknüpfen der Ergebnisse mit einer "Eventuell-oder-Überlagerung" wäre es auch möglich, dass keine der LKs für die Ergebnisse der EK relevant ist. Die Schnittgrößen und Verformungen könnten dann null werden.