Antwort:
In RFEM gibt es keine speziellen Fassadenflächen zur Verteilung der Windlasten. Solch ein Lastverteilungselement ohne Einfluss auf die Tragfähigkeit des Primärtragwerks kann jedoch mit den Bordmitteln von RFEM selbst erzeugt werden. Gehen Sie hierzu wie folgt vor:
- Definieren Sie ein isotrop linear elastisches "Fassaden-Material" mit der durchschnittlichen Steifigkeit der angrenzenden Primärtragwerkselemente ohne Wichte, Wärmeausdehnungseigenschaft und Steifigkeitsmodifikation. Beschreiben Sie in die Fassaden-Bereiche Flächen aus dem Fassaden-Material mit dem Steifigkeitstyp "Orthotrop". Damit an den Flächenecken keine gegensätzliche Last auf das Primärtragwerk übertragen wird, ist die Dicke und Drillsteifigkeit gegen null zu definieren. Wir empfehlen hier, als Dicke die Durchschnittsdicke der angrenzenden Primärtragwerkselemente / 1000 anzunehmen und die darauf bezogenen Drillsteifigkeit k33 ebenfalls mit dem Faktor 1000 zu dividieren.
- Definieren Sie zwischen den Fassaden-Flächen und den Primärtragwerkselementen eine Linienfreigabe, sodass nur noch Kräfte senkrecht zu den Primärtragwerkselemente übertragen werden können. Alle anderen Richtung sind kraftfrei zu spezifizieren.
- Damit die mit den Linienfreigaben losgelösten Flächen nicht in der Wandebene verrutschen, sind auf die Fassaden-Flächen eine Flächenlagerung in die ebenen Freiheitsgrade x und y zu legen.
Mit dieser Option kann man senkrecht zu den Fassadenflächen wirkende Drucklasten sowie Winddrücke aus der RWIND Simulationsberechnung auf das Primärtragwerk verteilen. Dabei ist zu beachten, dass diese Fassadenflächenmodellierung in Verbindung mit einer linearen Berechnungstheorie einzusetzen ist.