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23. April 2024

Stabilitätsnachweise mit Torsion

Bei der Stahlbemessung in RFEM 6 bzw. RSTAB 9 erhalte ich die Warnung, dass die Torsion bei Stabilitätsnachweisen vernachlässigt wird. Welchen Hintergrund hat dies und wie kann die Warnmeldung umgangen werden?


Antwort:

In den Normen wird für das Ersatzstabverfahren bzw. Allgemeine Verfahren keine Torsion in den Stabilitätsnachweisen berücksichtigt. Durch die Warnmeldung wird der Anwender mit diesem Umstand konfrontiert.

Zunächst sollte die Größe der Torsionsspannung bzw. der Torsionsmomente untersucht werden. Häufig verhindern sehr kleine Torsionsmomente in den zu bemessenden Stäben bestimmte Nachweisformate. Um diese zu vernachlässigen und um die Warnung zu unterdrücken, können die Grenzwerte nach eigenem Ermessen in der Tragfähigkeitskonfiguration geändert werden. Für diesen Grenzwert gibt es keine normative Grundlage und daher auch keine allgemeingültige Vorgabe. Weitere Informationen darüber finden Sie hier:

Bei offenen Profilen kann im Allgemeinen davon ausgegangen werden, dass die einwirkenden Torsionsmomente nicht über primäre Torsion, sondern über sekundäre Torsion (Wölbkrafttorsion) abgetragen werden. In RFEM 6 und RSTAB 9 werden die Schnittgrößen aber zunächst nur mit sechs Freiheitsgraden ohne Berücksichtigung der Verwölbung ermittelt. Für kleine einwirkende Torsionsmomente scheint daher die Vernachlässigung der Torsionsspannungen im Nachweis naheliegend. Für große Torsionsmomente sollte allerdings eine Berechnung mit sieben Freiheitsgraden erfolgen, um auch den Einfluss des Wölbbimomentes und der sekundären Torsionsschubspannungen berücksichtigen zu können. Dies ist zum Beispiel mit dem Add-On möglich:


Autor

Herr Rehm engagiert sich in der Entwicklung im Bereich Holzbau und im Kundensupport.

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