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22. Juli 2015

Besonderheiten beim Einsatz von Zugstäben 2

Im früheren Beitrag zu diesem Thema ging es um Instabilitäten, die beim Einsatz von Zugstäben auftreten können. Das gezeigte Beispiel bezog sich vorrangig auf Wandaussteifungen. Nun können sich Instabilitäts-Fehlermeldungen auch auf Knoten im Bereich von Trägern beziehen. Besonders empfindlich sind hierbei Fachwerkbinder oder unterspannte Träger. Was ist hier die Ursache der Instabilität?

Zum einen fällt - bei ausschließlich vertikalen Lasten - aufgrund der Stauchung des Obergurts ein großer Teil der Zugstäbe aus. Dies führt zu einer deutlichen Vergrößerung der Knicklänge um die schwache Achse (siehe Bild). Bei Fachwerkträgern kommt es aufgrund der Abstützung durch gelenkig angeschlossene Pfosten/Diagonalen nochmals zu einer deutlichen Vergrößerung der Knicklänge.

Eine Anfangsvorspannung des Dachverbands ist nicht immer hilfreich, denn die Stauchungen sind bei Fachwerkträgern wegen der verhältnismäßig kleinen Gurtquerschnitte und hohen Druckkräfte groß. Somit ist die Option "Ausfallende Stäbe werden einzeln in den jeweiligen Iterationen nacheinander entfernt" in "Globale Berechnungsparameter" auch bei Trägern als sinnvollste Möglichkeit anzusehen.

Übrigens: Mit RF-STABIL und RSKNICK können Knicklasten und Knickfiguren ermittelt und anschaulich dargestellt werden. Ursachen für Instabilitäten lassen sich hiermit deutlich leichter erkennen.


Autor

Herr Metzkes beschäftigt sich mit der Entwicklung im Bereich Stahlbau und den Anwenderanfragen im Kundensupport.

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