681x
000157
2. August 2024

Varosha – Vom Touristen-Hotspot zur Geisterstadt

Einst war Varosha die Urlaubsperle am Mittelmeer. Umgeben von Wasser, Wellen und wolkenlosem Himmel. Im Jahr 1974 ziehen dunkle Wolken auf, die Stadt wird militärisch besetzt und alle Einwohner müssen fliehen. Bis heute, 50 Jahre später, kehren sie nicht zurück. Aus Varosha, dem Touristen-Hotspot wird Varosha, die Geisterstadt. Was ist hier passiert und wie geht es weiter?

Varosha: Tagtraum vergangener Zeiten

Bunte Massen strömen durch die Straßen Varoshas. Freudiges Kinderlachen, ausgelassene Musik und kleine Cafés, um etwas Ruhe zu finden. Ein einsames Fleckchen am weiten Sandstrand lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Entfliehen aus dem Alltag, Urlaub direkt am Meer. Nur das Rauschen der Wellen und im Hintergrund der Puls einer lebendigen Stadt.

Nicht viele erinnern sich noch an diese unbeschwerte Zeit. Als Varosha so lebendig war, wie es eine Touristenhochburg nur sein konnte. Florierende Geschäfte, glückliche Familien und ein Traumurlaub wie aus dem Bilderbuch. Heute stehen die riesigen Gebäude seit Jahrzehnten leer. Hotelketten, Cafés, Wohnhäuser. Alles zerfällt nach und nach. Verborgen und doch für alle sichtbar hinter hohen Zäunen mit warnenden Schildern: Betreten verboten, Militärgebiet. Was ist in Varosha passiert?

Glamour, Stars und Sternchen

Varosha bis 1974

Sommer, Sonne, Strand und Filmstars – in den 1960er Jahren boomte der Urlaubstourismus. Begünstigt durch den weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung und das blühende Zeitalter der aufkommenden Hollywood-Szene. Der populäre Massentourismus spülte zahlreiche berühmte Persönlichkeiten an die schönsten Strände der Welt.

Auch Zypern war ein Hotspot für Stars und Sternchen. Im absoluten Zentrum der Aufmerksamkeit lag Varosha: ein Städtchen nahe der Hauptstadt Famagusta, direkt am Strand. Schnell entdeckte die Tourismusbranche den Standort für sich. Innerhalb kürzester Zeit schossen ganze Apartmentkomplexe, teure Luxushotels, Nobelboutiquen, Sternerestaurants und hochwertige Freizeiteinrichtungen aus dem Boden empor.

Die Reichen und Berühmten aus ganz Europa sonnten sich am goldenen Strand der Ostküste Zyperns. Aber auch auf der anderen Seite der Erde sprach sich Varosha als Urlaubs-Monopol schnell herum. Viele Zyprioten profitierten vom Tourismus. Die Hotelanlagen, Restaurants und sogar die Parkhäuser: Alles in Varosha befand sich in einheimischer Hand, doch das sollte nicht lange so bleiben.

Einmarsch der Türkei und Besetzung Varoshas

Im Juli 1974 marschierte die Türkei im Norden Zyperns ein, so auch in Varosha. Anschließend wurde die Stadt zum Militärgebiet erklärt: Betreten verboten. Für mehr als 45 Jahre. Doch was ist passiert und wie konnte es überhaupt so weit kommen? Gemeinsam tauchen wir ein in die Geschichte Zyperns. In einen Konflikt, der lange Zeit unter der Oberfläche brodelte, bis er ausbrach und eine ganze Stadt mit sich riss.

Hintergründe der Besetzung Varoshas

Wie viele Städte und Regionen Nordzyperns wurde auch Varosha zum politischen Opfer eines Konflikts, der schon lange vorher für Spannungen sorgte. Ursprünglich gehörte Zypern kulturell zum griechischen Festland, bis es im 16. Jahrhundert in den Besitz des Osmanischen Reiches fiel. Dieses verpachtete die Insel an Großbritannien und Irland. Dadurch wurde sie zur britischen Kolonie.

Die Christen mussten aus der Hauptstadt Famagusta fliehen und errichteten vor deren Mauern eine Vorort-Siedlung mit dem Namen Varosia, oder auch Varosha. Immer wieder gab es Konflikte zwischen türkisch-zypriotischen und griechisch-zypriotischen Bewohnern der Insel. Beide Volksgruppen wurden beispielsweise durch unterschiedliche Schulen und stetig propagierte Unterschiede bewusst getrennt gehalten. Eine Annäherung und Verständigung waren schlicht weder gewollt noch in diesem Rahmen möglich.

Britannien nutzte diesen Umstand als Legitimierung, weiter streng über die Insel zu herrschen. Investieren taten sie so gut wie nichts, was den Wunsch der Menschen schürte, Zypern möge wieder eingegliedert werden. Die griechisch-zypriotische Bevölkerung wünschte sich dafür natürlich Griechenland, die türkisch-zypriotische die Türkei.

Nach dem Ersten Weltkrieg eskalierte die Situation immer weiter. Griechenland unterstützte den Süden, die Türkei den Norden der Insel. Es gab Bombenattentate und bewaffnete Überfälle zwischen den Lagern. Während Britannien die Spannungen bewusst steigerte und als Kolonialmacht für sich nutzen wollte, versuchten andere Supermächte, wie etwa die USA, zu schlichten. Es sollte schließlich zu keinem Bürgerkrieg kommen.

Letztendlich schien sich alles zum Guten zu wenden. In den Zürcher und Londoner Abkommen von 1959 einigten sich Griechenland, Türkei, Großbritannien und die zypriotische Bevölkerung: Zypern sollte eine unabhängige Republik werden. Ein Jahr später war es dann so weit. Die Insel wurde unabhängig und wählte ihre erste eigene Regierung.

Varosha als Opfer der Politik: Der Zypern-Konflikt 1974

Nach der Unabhängigkeitserklärung als Republik entwickelte sich Varosha schnell zum bekannten Touristenmagneten. Um 1970 herum erwirtschaftete allein der Tourismus in der boomenden Stadt 57 % des gesamten Bruttoinlandprodukts Zyperns. Ende gut, alles gut? Leider nicht. Denn auch die Verfassung von 1960 fand nicht nur positive Resonanz. Besonders die griechisch-zypriotische Bevölkerung fühlte sich benachteiligt. Die türkisch-stämmigen Einwohner der Insel erhielten nach ihrer Auffassung Rechte, die ihnen nicht zustanden.

Auch die türkisch-zypriotische Gruppe war mit der Lösung nicht zufrieden. Sie sah Zypern rechtmäßig an das ehemals Osmanische Reich, und damit an die Türkei angegliedert. Es kam zu weiteren, oft blutigen Konflikten zwischen beiden Seiten. Auf Zypern kehrte einfach keine Ruhe ein. Am 15. Juli 1974 erreichte die aufgeheizte Stimmung ihren Höhepunkt.

Offiziere der Zypriotischen Nationalgarde putschten gegen die zypriotische Regierung, unter Unterstützung und Anleitung der griechischen Militärjunta in Athen. Dieses rechtsextreme, nationalistische Militär-Regime herrschte seit einem Militär-Putsch in Griechenland. Ziel der Aktion war die Eingliederung Zyperns ans griechische Festland. Natürlich brach Griechenland damit die Zürcher und Londoner Abkommen von 1959. Und nun? Gehen jetzt die anderen Garantiemächte, Britannien und die Türkei, gemeinsam dagegen vor?

Tatsächlich lehnte Großbritannien jegliches Eingreifen ab. Die Türkei sah sich gezwungen, es in die eigene Hand zu nehmen, und marschierte in Nordzypern ein. Sie besetzte etwa 40 % der Insel, genau den Teil, der 70 % des Bruttoinlandproduktes umsetzte, dazu gehörte auch Varosha. So konnte die Lage also nicht bleiben.

Die griechisch-motivierte Putsch-Regierung zog sich bald zurück und Zypern erlangte noch im gleichen Jahr mit einer neuen legitimierten Regierung seinen Republik-Status zurück. Die Türkei wurde aufgefordert, ihre Truppen abzuziehen, doch das tat sie nicht. Varosha, und mit ihr auch ganz Nordzypern, blieb besetzt und wurde von der Türkei sogar als eigener Staat ausgerufen, der jedoch bis heute nicht international anerkannt ist.

Gegen alle (Menschen-)Rechte: Varosha 1974

Nicht nur versetzte der Einmarsch der Türkei die Bewohner Varoshas in Angst und Schrecken. Sie mussten vor der Invasion fliehen, mitten am Tag. Eilig waren die wichtigsten Dinge zusammengesucht, Wertsachen versteckt und die Kinder an die Hand genommen. Sie flohen in den bewaldeten Süden Zyperns, darauf hoffend, in wenigen Tagen oder Wochen in ihre Häuser nach Varosha zurückkehren zu können.

Doch dazu kam es nicht, bis heute. Die Türkei errichtete an der sogenannten Attila-Linie, der Trennung zwischen Nord und Süd, eine militärische Sperrzone. Auch Varosha fiel dieser zum Opfer. Die gesamte Stadt wurde abgeriegelt, doch nicht nur das. Die größten und wichtigsten Gebäude in Varosha, wie etwa das berühmte Salaminia Tower Hotel, wurden durch türkische Luftangriffe zerstört.

Bomben rissen die gesamte Infrastruktur der einst blühenden Touristenstadt Varosha mit sich zu Boden. Zurück blieben eingeschlagene Fenster und ein Haufen trauriger Trümmer am goldenen Sandstrand. Eine zeitnahe Wiederherstellung des Ferienortes? Undenkbar. Bis heute darf die ursprüngliche Bevölkerung Varoshas nicht zurückkehren: Ein Verstoß gegen europäisches Völkerrecht, doch davon will die Türkei nichts hören.

Verfall und Stillstand: Varosha heute

Nach dem Einmarsch der Türkei und den Bombenangriffen wurde es still um Varosha, die einstige Perle der Ostküste. Hinter den Stacheldrahtzäunen wurden die Gebäude bis auf die letzten Kupferkabel vom türkischen Militär geplündert. Was zurückblieb, war nur noch eine Hülle des zypriotischen Traums, der zu einem tiefsitzenden Trauma wurde.

Der Weltsicherheitsrat erließ zwar bereits 1984 den Beschluss, dass Varosha nur von Einheimischen wieder besiedelt werden dürfe. Allerdings brachte das den ehemaligen Einwohnern wenig, denn das streng bewachte Militärgebiet blieb bestehen. Und hielt sie jahrzehntelang von ihrem Zuhause fern.

Wie steht es heute um Varosha?

Betreten durfte die Geisterstadt Varosha niemand. Dennoch zog die Verlassenheit vieler solcher Orte in Zypern Touristen an. Lost Places üben seit jeher eine gewisse Faszination auf viele Menschen aus. Gerade Orte, die überstürzt verlassen wurden, sind umso interessanter für sogenannte Urban Explorer, kurz und gebräuchlicher: Urbexer.

Nicht alle konnten Stacheldraht und patrouillierende Soldaten davon abhalten, in Varosha einzudringen. Wer es unentdeckt hinein- und wieder herausschaffte, wusste Faszinierendes zu berichten: Varosha war eine echte Zeitkapsel der 70er Jahre. Als wäre alles einfach eingefroren – und dann verstaubt.

Varosha 2017: Überraschende Öffnung der Stadt

Mit den Jahren, und Jahrzehnten, wurde es ruhiger um die Geisterstadt. Schließlich gab es dank türkischen Plünderungen und natürlichem Zerfall kaum mehr etwas in Varosha zu sehen. Im Jahr 2017 kam es überraschend dazu, dass der Stacheldraht verschwand. Zumindest um einen Abschnitt des Strandes, direkt vor den Trümmern der Stadt.

Allerdings galt diese Öffnung Varoshas lediglich türkischen und zyperntürkischen Reisenden. Baden vor Ruinen, umgeben von Militär und Stacheldraht. Nicht nur eine groteske Vorstellung, sondern auch ein großes Problem. Kaum kamen wirklich Touristen an den Strand, siedelten sich Ladenbesitzer in Varosha an und eröffneten sowohl Getränke-Shops als auch Wassersportschulen. Laut dem Beschluss von 1984 war das alles andere als legal.

Doch dabei blieb es nicht. Im Herbst 2020 wurde ein weiterer Teil Varoshas geöffnet. Etwa 3,5 km² der Geisterstadt standen internationalen Touristen offen, die sich die verfallenen Gebäude ansehen wollten. Der türkische Präsident Erdoğan genoss wenig später selbst ein Picknick am Strand von Varosha. Dieser Besuch sorgte für großes Aufsehen. Wie würde es weitergehen? War das nun ein eindeutiges Statement, dass Varosha für immer in türkischer Hand bleibt?

Geisterstadt Varosha: Wie schlimm ist der Verfall?

Auch die ehemaligen Einwohner Varoshas konnten in ihre Stadt zurückkehren. Anfängliche Freude wich schnell Resignation. Zwar waren die Straßen im freigegebenen Gebiet neu asphaltiert worden, aber hölzerne Zäune hielten neugierige Touristen und einstige Anwohner gleichermaßen vom Inneren der Gebäude fern.

Sie durften also ihr eigenes Eigentum nicht betreten. Das war ein eindeutiges Zeichen für Varosha. Gleichzeitig öffneten in verschiedenen Bereichen neu gebaute Cafés. Natürlich nur für den Tourismus. Besonders mutige Seelen setzten sich über die Barrikaden hinweg und warfen einen hastigen Blick auf das Innere ihrer Häuser. Wenige schafften es, einige Fotos zu machen, eh sie bereits mit scharfen Worten und Armen der Militärs zum Rückzug gezwungen waren.

Was sie dort sahen, war ernüchternd. Nichts war mehr da, lediglich nackte Wände, an denen der Zahn der Zeit unablässig nagte. Vieles war kaputt und einsturzgefährdet. Der Stahlbeton von breiten Rissen durchzogen, das Metall im Inneren sicher längst verrostet. Da tat die salzige Meeresluft ihr übriges. Die gesamte Infrastruktur, alles, das einmal so farbenfroh erblüht war – Varosha war nicht wiederzuerkennen. Der Touristenhotspot war nicht einmal mehr ein Schatten seiner selbst.

Wird Varosha wieder aufgebaut?

Die türkisch-zypriotischen Behörden gaben bekannt, noch weitere Teile des Urlaubsortes Varosha wieder öffnen zu wollen. Entgegen jeglichen Beschlüssen der UN. Gleichzeitig boten sie den Eigentümern von Grundstücken und Häusern in Varosha an, diese an die unrechtmäßige Regierung zu verkaufen. An andere Interessenten war ein Verkauf natürlich ausgeschlossen.

Angeblich soll ein türkisch-zypriotischer Unternehmer im Jahr 2023 fünf der damals größten und beliebtesten Hotels der Stadt Varosha von ihrem rechtmäßigen Eigentümer abgekauft haben. Sein Ziel sei es, jedes von ihnen wiederaufzubauen und unter seinem ursprünglichen Namen neu zu eröffnen.

Die Hausbesitzer selbst stehen in Varosha vor einer schweren Wahl: Hoffen sie weiter darauf, irgendwann nach Hause zurückkehren zu können oder geben sie auf und verkaufen ihre Gebäude an die illegalen Neubürger? Die internationale Politik sieht sich machtlos und das macht den mittlerweile älteren Hotel- und Restaurantbesitzern nur wenig Hoffnung.

Varosha: Gibt es eine Zukunft für die Stadt?

Die Zukunft der Stadt Varosha ist also weiter ungewiss. Dass sie wieder aufgebaut wird, steht im Interesse aller, doch die Frage nach dem Wie bleibt wohl auf absehbare Zeit ungeklärt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Bekanntheit der Stadt ein Garant für florierenden Tourismus, und das noch heute.

Ob in ihrer blühenden Vergangenheit oder als faszinierender Lost Place – Menschen auf der ganzen Welt kennen Varosha. Allein das könnte rasch dazu führen, hier wieder einen Urlaubsort zu schaffen, der an den Erfolg der 60er und 70er Jahre anknüpft. Vielleicht nicht als Varosha, ein exklusiver Badeort für die Reichen und Berühmten. Aber als Varosha, ein Reiseziel mit einer ganz besonderen Geschichte.

Wie könnte Varosha gerettet werden?

Der Großteil der Gebäude, das lassen uns Fotos und Berichte wissen, ist nicht mehr zu retten. Aber muss die Stadt deshalb untergehen? Tatsächlich ist die Bekanntheit Varoshas so hoch, dass Investoren, die den einstigen Bewohnern unter die Arme greifen würden, sicher leicht zu finden wären. Schließlich ist dieser Ort wirtschaftlich eine echte Tourismus-Goldgrube.

Mit einem großangelegten Sanierungs- und Bebauungsplan wäre es möglich, viele der berühmten Hotels und Gaststätten in Varosha wiederaufzubauen und natürlich auch wiederherzustellen. Der Gedanke, dass Gebäude wie das Lykeio Ellinidon, ein pompöses Theater in neoklassizistischem Stil, wieder in altem Glanz erstrahlen, lässt viele zypriotische Augen leuchten.

Einem solchen Plan geht allerdings voraus, dass Varosha seinem Schicksal als politischer Spielball endlich entkommen kann. Politik sollte sich niemals in die Baubranche einmischen. Wir haben schon zahlreiche Fälle in diesem Blog beschrieben, die eine ähnliche Geschichte hinter sich haben. Wenn auch oft auf anderen Ebenen. Das Grundproblem ist allerdings das gleiche.

Fazit: Geisterstadt Varosha auf Zypern

Varosha hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Wünschenswert wäre es, wenn die Stadt diese dunklen Schatten endlich abstreifen und einer positiven Zukunft entgegensehen könnte. Die passiv-aggressive Haltung der Türkei in den letzten Jahren ist hier ein deutliches Zeichen dafür, dass eine baldige Rückführung der Grundstücke an ihre rechtmäßigen Besitzer in Varosha weder gewünscht ist noch jemals beabsichtigt war.

Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben und ihnen jahrzehntelang ihr Zuhause vorzuenthalten, ist zutiefst verwerflich. Ihnen jede Hoffnung zu nehmen, indem die Stadt teilweise wieder geöffnet wird, ohne dass die ursprünglichen Bewohner ihre eigenen Häuser auch nur betreten können, ist absolut unmenschlich.

Das gar heuchlerische Angebot, die Besitzer könnten ihre Grundstücke in Varosha ja der unrechtmäßigen Regierung verkaufen, anstatt traurig auf die Trümmer ihrer Vergangenheit zu starren, grenzt an Hohn, der mehr als nur unangebracht ist. Für diese Menschen liegen in den zerstörten Gebäuden Erinnerungen, wertvolle Erinnerungen. Viele haben hier ihre Kindheit verbracht und all die Jahrzehnte lang gehofft, irgendwann zurückkehren zu können.

Die einzig faire Lösung für Varosha wäre ein sofortiger Rückzug des türkischen Militärs und die Freigabe der Gebäude an ihre Eigentümer. Viele einheimische Familien wären mehr als bereit, alles zu tun, um sich den langersehnten Traum zu erfüllen, ihr Zuhause in Varosha wieder aufzubauen.

Ob dieser Traum jemals Wirklichkeit wird, ist auf Grundlage der aktuellen Situation zu bezweifeln. Doch wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und daran wollen wir uns auch im Fall von Varosha halten.


Autor

Frau Ruthe ist im Marketing als Copywriterin zuständig für die Erstellung kreativer Texte und packender Headlines.



;