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17. März 2017

Reibgelenke

Manche zusammengesetzte Stabtragwerke wie übereinander gestapelte Container oder ineinander gesteckte Teleskopstangen tragen in der Verbindung zwischen den Bauteilen ihre Kräfte über Reibung ab. Das Tragvermögen solch einer Verbindung hängt von der einwirkenden Normalkraft senkrecht zu der Reibebene und von dem Reibkoeffizienten zwischen den beiden Reibflächen ab. Je mehr zum Beispiel die Reibflächen zusammengedrückt werden, desto mehr Horizontalschubkraft kann über die Reibflächen übertragen werden (Haftreibung).

Dieser nichtlineare Zusammenhang zwischen Normalkraft und Schubkraft einer Verbindung kann in RFEM und RSTAB über ein Reibgelenk am Stabende iterativ umgesetzt werden. Das heißt: Das Stabendgelenk stellt die Verbindung zwischen den "Bauteilen" dar, die Tragfähigkeit ergibt sich über die Kräfte an den angreifenden Stäben und dem definierten Reibkoeffizienten. Die Lage der Reibebene beziehungsweise die Richtung der Normalkraft senkrecht auf die Reibebene werden über das Achsensystem des Stabes mit dem Reibgelenk und der Reibgelenkeinstellung definiert.

Der Gelenkfreiheitsgrad (ux, uy, uz) mit der Nichtlinearitätseinstellung "Reibung..." bestimmt die Richtung der Reibkraft/Horizontalschubkraft. Die Richtung in der Nichtlinearitätseinstellung bestimmt die Normalkraft senkrecht zu der Reibebene. Der Reibkoeffizient wird in dem Untermenü der Nichtlinearitätseinstellung definiert.


Autor

Herr Niemeier ist für die Entwicklung von RSTAB, RFEM, RWIND Simulation und den Bereich Membranbau zuständig. Zudem beschäftigt er sich mit Qualitätssicherung und Kundensupport.

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