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2. November 2023

Organische Architektur: Aus Liebe zur Natur

Die ganzheitliche Verbundenheit mit der Natur ist Leitmotiv des Organischen Bauens. Bis heute bringt diese Strömung immer wieder beeindruckende Bauwerke hervor und einige davon sehen wir uns gemeinsam an. Was ist das Besondere an Organischer Architektur und was können wir daraus lernen?

Dieses Mal sehen wir uns einen eher ungewöhnlichen Baustil an. Um genau zu sein, handelt es sich hierbei um keinen eigenen streng definierten Stil, wie wir es von anderen Strömungen im Bauwesen kennen. Die Organische Architektur ist vielmehr eine gewisse Herangehensweise an das Thema Architektur.

Diese Herangehensweise wird im Organischen Bauen auf verschiedene Weisen interpretiert. Dadurch entsteht eine breit gefächerte Vielfalt der Bauprojekte, die individueller nicht sein könnten. Dieser faszinierende Baustil lebt von Kreativität und vor allem von der Integration in seine Umgebung.

Steht das Gebäude am Rande eines großen, geschwungenen Flusses, spiegeln sich diese elegant geschwungenen Linien auch in der Form des Bauwerkes wider. Ein organisches Gebäude umgeben von hohen, gezackten Silhouetten der Berge greift diese Formen auch in seiner eigenen Silhouette auf. Hier werden die Bauwerke selbst ihrer Umgebung angepasst, nicht umgekehrt, wie es im Bauwesen leider oft der Fall ist: ein wirklich schöner Ansatz für Architektur.

Was macht das Organische Bauen aus und worum geht es dabei genau? Wie entstand diese Strömung und welche interessanten Bauwerke gingen daraus hervor? Wir sehen uns einige Vertreter dieser architektonischen Bewegung an und fassen am Ende zusammen, was wir in der Baubranche aus der Organischen Architektur lernen können.

Merkmale Organischer Architektur

Betrachten wir Organische Bauwerke, fällt uns eines sofort auf: Keines sieht aus wie das andere. Diese unglaubliche Vielfalt an Umsetzungsmöglichkeiten des Organischen Bauens ist immer wieder beeindruckend.

Gemeinsam ist ihnen die Inspiration aus der Natur. Organische Strukturen wie Blätter, Muscheln, Bäume oder menschliche Körper sind sehr beliebt bei der Gestaltung der Fassaden beziehungsweise auch der Innenräume.

Auffällig ist vor allem, dass die Organischen Gebäude harmonisch in ihre natürliche Umgebung und den natürlichen Geländeverlauf eingebettet sind. Doch nicht nur ihre Formen spiegeln die Umgebung wider, auch die Materialien in ihrer Farbe und Textur. Für seinen jeweiligen Standort und Zweck wird jedes Projekt absolut einzigartig gestaltet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Umweltbewusstsein in der Organischen Architektur. Neben dem Fokus auf der Verwendung umweltfreundlicher Materialien und Bauprozesse ist auch der Einsatz von recycelten Materialien oft ein großes Thema.

Betrieben werden organische Gebäude oftmals von erneuerbaren Energiequellen und werden auf natürliche Weise belüftet, indem beispielsweise die Umgebung genutzt wird. Interessant ist es vor allem auf den Dächern vieler organischer Bauwerke. Denn dort finden sich nicht selten passive Sonnenkollektoren sowie begrünte Dächer zur Unterstützung der Energieeffizienz, Artenvielfalt und des Klimaschutzes.

Der Ansatz des Organischen Bauens ist es, in und mit der Natur ästhetische Kunstwerke zu schaffen, ohne der Natur selbst zu schaden oder ihr unwiederbringlich etwas wegnehmen zu müssen.

Entstehung des Organischen Bauens

Ihre Ursprünge hat die Organische Architektur im Jugendstil und der Arts-and-Crafts-Bewegung. Es waren bekannte Architekten wie Antoni Gaudí und Frank Lloyd Wright, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals organische Elemente in ihren Entwürfen einfließen ließen.

Gerade Frank Lloyd Wright gilt bis heute als Pionier der Organischen Architektur. Auch wenn die weltweite Blütezeit des Organischen Bauens in den 1930er und 1940er Jahren stattfand, werden noch heute im Stil dieser Architektur-Idee Bauprojekte geplant und umgesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sehnten die Menschen sich nach einem Rückzug in die Natur. Indem immer mehr organische Elemente in moderne Architektur integriert wurden, entwickelte sich aus den Wurzeln des Jugendstils allmählich eine eigene Bewegung: die Organische Architektur.

Noch heute sind organische Elemente in vielen Bauprojekten zu finden. Die Idee hinter naturverbundenen Gebäuden und dem Gedanken der Nachhaltigkeit im Bauwesen hat sich also bis heute gehalten.

Beispiele für Organische Architektur

Ein Gebäude, das in organischer Bauweise geplant und errichtet wurde, ist oftmals recht gut zu erkennen. Gerade das Zusammenspiel mit seiner Umgebung macht organische Bauwerke absolut einzigartig. Viele von ihnen sind weltweit sehr bekannt.

Sehen wir uns also einige Vertreter der Organischen Architektur etwas genauer an. Begeben wir uns gemeinsam auf eine Reise rund um den Globus und beginnen direkt in Europa.

Goetheanum

Dornach, Schweiz

Beinahe wie ein Tempel liegt dieses Bauwerk harmonisch eingebettet in seiner hügeligen Umgebung. Die geschwungenen Formen rufen ein Gefühl von tiefer Ruhe hervor, ein Hauch von Frieden und Verbundenheit mit der Natur. Das Goetheanum kann als ein erster Vorläufer Organischer Architektur verstanden werden.

Im Jahr 1913 entwarf Rudolf Steiner den Johannesbau, ein Gebäude, das über zwei ineinander übergreifende Kuppeln verfügen sollte. Zur damaligen Zeit war dies eine absolute Neuheit und sehr ungewöhnlich. Dadurch entstanden in der Umgebung während des Baus zahlreiche bizarre Gerüchte und Mythen: von einem lebendig begrabenen Menschen unter dem Fundament über die Entstehung einer Sekte oder eines buddhistischen Tempels.

Denn Steiners Lehren der Anthroposophie stießen nicht nur auf Interesse, sondern vor allem auf Ablehnung. Hier zeigte sich eines der größten Probleme menschlicher Gesellschaft: Was ich nicht kenne und nicht verstehe, ist böse. Die liberalen Prinzipien seiner Philosophie kamen besonders bei der erstarkenden NSDAP in der Region nicht sonderlich gut an.

Bereits 1914 wurde der Johannesbau in Dornach in der Schweiz eröffnet. Hier entstand später aus der Gemeinschaft aller, die Steiners Lehren folgten, der Hauptsitz der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Als in der Silvesternacht zum 01. Januar 1923 das gesamte Gebäude niederbrannte, schossen Verdächtigungen schnell in alle Richtungen. Doch der tatsächliche Brandstifter konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Steiner selbst verkraftete diesen Verlust nicht und erkrankte schwer. Zwei Jahre nach dem Brand verstarb er. Erst im Jahr 1929 wurde zu seinen Ehren auf den Fundamenten des Johannesbaus ein neues Goetheanum errichtet, benannt nach Goethe selbst, der mit seinen Ansichten eine große Quelle für Steiners Inspiration gewesen war.

Fallingwater

Pennsylvania, USA

Verlassen wir nun Europa und werfen einen Blick über den Ozean. Hier beauftragte die Familie des Pittsburgher Herrenkonfektionshändlers Kaufmann den eigenwilligen Architekten Frank Lloyd Wright damit, er solle ein Wohnhaus mit Blick auf den Wasserfall errichten. Wright selbst war das allerdings nicht genug.

Er zeichnete innerhalb weniger Stunden einen Entwurf und hielt sich dabei nicht an die Vorgaben seiner Bauherren. Anstatt das Haus mit Blick auf den Wasserfall zu platzieren, setzte er es direkt darauf. Er schlug vor, dass die Familie nicht am, sondern mit dem Wasserfall leben sollte. So wurde das Haus über dem Bear Run, einem acht Kilometer langen Fluss in Pennsylvania, zu einem Paradebeispiel für organische Architektur.

Dem natürlichen Muster der Felsformationen folgend entwarf er freitragende Betonwannen übereinander, verankert in einem zentralen Kamin aus Sandsteinblöcken: eine wirklich kühne Konstruktion.

Da die Außenflächen des terrassierten Hauses sich in der Größe kaum von den Innenflächen unterscheiden, gelangt die Natur selbst ins Innere. Umgebung, Gebäude und Inneneinrichtung sollten eine harmonische Einheit bilden. Hier zeigt sich also der ganzheitliche Ansatz der Organischen Architektur.

Heute ist das Haus im Besitz der Western Pennsylvania Conservancy, welche lebendigen Denkmalschutz betreiben möchte. Zeitgenössische Künstler und Designer dürfen dieses Monument des Organischen Bauens erleben und sich für ihre eigenen Projekte inspirieren lassen. Es geht also nicht nur darum, den Altbestand zu erhalten, sondern ihn immer wieder zu einem Ursprung neuer Designs und Ideen werden zu lassen.

Leider war der eigensinnige Wille des Architekten ein Grund für zahlreiche Probleme. Denn seine statischen Berechnungen waren schlichtweg falsch. Wäre das Bauwerk ganz nach seinen Plänen erbaut worden, hätte niemand einen unmittelbaren Einsturz verhindern können. Der Bauträger rettete das Gebäude hier zumindest zeitweise durch den horizontalen Einsatz von Stahlbewehrungen.

Das Haus gilt seit Jahrzehnten als einsturzgefährdet und muss jedes Jahr einige Monate schließen, damit aufwändige Sanierungsarbeiten für weitere Monate Stabilität sorgen. Der Bekanntheit des Gebäudes tut das allerdings keinen Abbruch. Schon vor seiner Fertigstellung 1937 setzte die „Time“ Frank Lloyd Wright mit seiner Skizze des Fallingwater auf ihr Cover.

Das Museum of Modern Art führte eine zweijährige Wanderausstellung nur für die Konzeption dieses Gebäudes durch und seit 2011 gibt es sogar ein eigenes Lego-Modell des Fallingwater. Bis heute ist es weltweit eines der meistfotografierten Architekturmotive, wurde 1964 zum Museum und gehört seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Sydney Opera House

Sydney, Australien

Ein weiteres sehr bekanntes Bauwerk der Organischen Architektur finden wir auf der unteren Hälfte unserer Erde. Im australischen Sydney wuchs in den 1940er Jahren der Wunsch nach einem repräsentativen Gebäude, das einzigartig war und zum Wahrzeichen der Stadt werden konnte. Ein Opernhaus sollte es werden, direkt am Bennelong Point. Hier befand sich auf einer Halbinsel vor den Toren der Stadt ein passendes Stück Brachland.

Unter 233 Vorschlägen setzte sich beim Architektenwettbewerb 1957 der renommierte dänische Architekt Jørn Utzon durch. Zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten, doch die gekrümmten Schalen des Daches waren nur schwer zu berechnen. Oft musste von den ursprünglichen Plänen abgewichen werden und nur allein das Dach musste innerhalb von sechs Jahren zwölf Mal neu entworfen werden. Utzon wich jedoch nicht von seiner Idee ab, denn die Dächer sollten aufragende Wellen darstellen, als Referenz zum nahen Meer.

Zwar wurden damals die neusten Technologien genutzt, doch selbst das half wenig. Die Computer arbeiteten noch mit Lochkarten und benötigten 18 Monate, um die Krümmungen und die Statik der Dächer zu berechnen. Letztendlich erstellten 44 Zeichner 1.700 Pläne der Dachkonstruktion.

Schnell explodierten die ursprünglich eingeplanten Baukosten von 3,5 Mio. £ auf über 50 Mio. £ und der Eröffnungstermin des Australia Days 1963 verschob sich bis auf die zweite Hälfte des Jahres 1973. Nicht nur die Kosten, auch künstlerische Differenzen führten zu Streitigkeiten zwischen der Regierung und dem Architekten. Nachdem Utzon die Gelder gestrichen wurden, verließ er die Baustelle und setzte nie wieder einen Fuß auf australischen Boden.

Junge australische Architekten sollten die Ausführung der Innenräume möglichst kostengünstig übernehmen, wodurch viele geplante Besonderheiten für die Akustik verloren gingen. Eingeweiht wurde das Opernhaus am 20. Oktober 1973 durch Königin Elisabeth II. Noch heute ist es eines der beeindruckendsten und bedeutendsten Bauwerke des 20. Jahrhunderts.

Guggenheim Museum Bilbao

Bilbao, Spanien

Von Australien aus kehren wir zurück auf die Nordhalbkugel ins europäische Spanien. Hier manifestierte sich der Wunsch einer Stadt nach einem Ausweg aus der Bedeutungslosigkeit. Die Stadt Bilbao war vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er eine wichtige Industrie- und Hafenstadt. Schiffbau, Kohle und Stahlproduktion sicherten der Stadt eine lange Blütezeit.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich das. Die Industrie blieb hinter technischen Entwicklungen immer weiter zurück. Geschlossene veraltete Fabrikhallen, Werften und Eisenhütten prägten das Stadtbild. Keine Arbeit, keine Arbeitsplätze und keine Zukunft, dazu noch der Hauptsitz einer Separatistenorganisation, die etliche Terroranschläge verübte: nicht gerade ein Ort, an dem Menschen gerne leben wollten.

Damit Bilbao noch vollkommen vor die Hunde ging, sollte ein ambitioniertes Kulturprojekt alles ändern. Ein europäischer Standort der US-amerikanischen Guggenheim-Foundation sollte hier entstehen, entgegen allen Widerständen und als letzte Hoffnung für eine Stadt am Abgrund.

Doch die gerade erwähnten Widerstände waren groß. Bewohner Bilbaos sahen es nicht ein, dass die Stadt lieber Millionen für ein Museum ausgab, anstatt die Modernisierung der Industrieanlagen voranzutreiben. Auch regionale Künstler sahen das US-amerikanische Museum sehr skeptisch.

Treibende Kraft war hier der kanadische Architekt Frank O. Gehry. Innerhalb von vier Jahren schaffte er es, dass die Uferregion am Nervión zu einem völlig anderen Stück Land wurde. Verschwunden waren die rostigen Werften und maroden Fabriken.

Inmitten von Grünflächen und Promenaden entstand ein gigantisches Gerüst aus rostroten gebogenen Stahlstreben. Keine geraden Linien, dafür Kurven und Formen, die beinahe miteinander zu tanzen scheinen: Architektur in ihrer Reinform. Nach vier Jahren konnte Gehrys Gebäude 1997 fertiggestellt werden.

Organische Formen, versiegelt mit Titanplatten, zeigen je nach Standpunkt mal eine halbe Artischocke, einen geköpften Fisch ohne Schwanzflosse und ab und an den Bug eines Schiffs: alles Formen, die zur Stadt passten. Das glänzende Titan geht hier und da in Glasflächen oder hellen spanischen Kalksandstein über. Mit 50 m ist die zentrale Atriumhalle der höchste Raum im gesamten Gebäude.

Aufgenommen wurde das Guggenheim Museum mit absoluter Begeisterung aus der gesamten Welt. Während zahlreiche Ausstellungen Millionen von Besuchern anzogen, erhielten auch spanische und baskische Künstler eine ganz eigene Sektion. Bilbao blühte geradezu auf und wurde für Kunst und Architektur ein absolutes Highlight.

Das Guggenheim Museum in Bilbao ist ein Paradebeispiel dafür, wie Architektur und Kunst gemeinsam einer sterbenden Stadt neues Leben einhauchen können. Bis heute hat sich dafür der Begriff Bilbao-Effekt erhalten.

Elbphilharmonie

Hamburg, Deutschland

Wir beenden unsere architektonische Reise in Deutschland, genauer gesagt in der Hansestadt Hamburg. Erst 2017 wurde hier eines der wohl schönsten Bauwerke der Organischen Architektur fertiggestellt.

Die Idee für ein Konzerthaus mit ganz besonderer Akustik stammt aus den frühen 2000er Jahren. Geplant wurde eine Zusammenführung moderner Architektur mit dem Bestand der Spitze des Kaispeichers A in der HafenCity, einem alten Backstein-Gebäude.

Das Design wurde mehrmals überarbeitet und mündete in eine wellenförmige Glasfassade und das einzigartige „Weiße Haut“-Dach. Im Inneren der Decke des „Großen Saals“ wurde für die perfekte Akustik eine 6.000 m² große Verschalung aus 10.000 gefrästen Gipsfaserplatten angebracht, um Echos zu verhindern.

Doch auch von außen ist die Elbphilharmonie beeindruckend. Das dynamische und organische Erscheinungsbild soll an die Wellen der Elbe erinnern und den maritimen Charakter sowie die enge Verbundenheit der Hansestadt mit dem Wasserweg hervorheben. Jede Glasplatte ist individuell geformt und trägt ihren Teil zur einzigartigen Fassadengestaltung bei. Der harmonische Übergang zwischen historischem Backsteinspeicher und modernem Konzerthaus gelang.

Zwar war die technische Umsetzbarkeit eine große Herausforderung für die Tragwerksplanung, doch letztendlich konnte das Projekt wie geplant, jedoch mit einer Verzehnfachung der Kosten und einer deutlich längeren Bauzeit, fertiggestellt werden.

Eine weitere Besonderheit ist die Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens. Auf dem Dach der Elbphilharmonie befindet sich zur Arterhaltung eine Bienenzucht. Außerdem mündete das Streben nach Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im „Gold“-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Fazit Organische Architektur

Zusammenfassend können wir also sagen, dass die Organische Architektur ein architektonischer Ansatz, ist, der ein Bauwerk ganzheitlich betrachtet. Besonders die Wechselbeziehung zwischen Gebäuden und ihrer Umgebung ist ein zentraler Gedanke dieser architektonischen Idee.

Auch Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema im Organischen Bauen. Recycelte Materialien, erneuerbare Energiequellen und umweltfreundliche Baupraktiken nehmen von den Anfängen bis heute eine große Rolle ein. Mit seinen geschwungenen und fließenden Formen überwindet die Organische Architektur jene steifen, geometrischen Strukturen traditioneller Bauweise.

Jedes Bauwerk ist absolut einzigartig und auf ihren Standort sowie seinen individuellen Zweck zugeschnitten. Die Organische Architektur hat die Art und Weise, wie wir Gebäude und ihre Beziehung zur Natur sehen, nachhaltig beeinflusst.

Was wir von Organischem Bauen lernen können

Aus diesem Ansatz können wir eine Menge lernen. Organische Architektur betont die Integration von Gebäuden in ihre natürliche Umgebung, ohne diese zu verfälschen oder gar zu zerstören. Viele dieser Bauwerke verschmelzen geradezu mit dem Gelände.

Natürlich ist auch der Gedanke, erneuerbare Energiequellen zu integrieren und energieeffiziente Lösungen zu suchen, eine wichtige Lektion des Organischen Bauens. Gebäude sollten den Menschen und ihrer Umgebung etwas zurückgeben, einen Mehrwert bieten, und nicht ihnen schaden.

Abseits des Natur- und Umweltgedankens ist auch das Vorantreiben innovativer Konstruktionsmethoden und kreativer Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Bauwesen maßgeblich für den Erfolg dieser Architektur-Idee.

Wir können uns von diesem Ansatz inspirieren lassen, neue Materialien zu erforschen und diese in unseren Projekten zu integrieren. Denn wir wissen bereits: Mit unserem Lieblingsbaustoff Stahlbeton kommen wir nicht mehr weit, wenn wir gleichzeitig auf unsere Umwelt achten wollen.

Auch, was die Konstruktion an sich betrifft, wäre etwas mehr Kreativität etwas, das unserem Bauwesen guttun würde. Organische Gebäude sind absolut einzigartig und ziehen zahlreiche Blicke auf sich. Wenn wir etwas mehr in kreative Gestaltung unserer Bauwerke investieren, können wir vielleicht einigen unserer grauen Beton-Städten zu einem ganz eigenen Bilbao-Effekt verhelfen. Einen Versuch ist es ganz sicher wert.


Autor

Frau Ruthe ist im Marketing als Copywriterin zuständig für die Erstellung kreativer Texte und packender Headlines.