217x
005683
23. April 2025

Lastfälle und Lastkombinationen in Bemessungs-Add-Ons

Warum kann ich in den Bemessungs-Add-Ons keine Lastfälle und Lastkombinationen verwenden und welche Vorteile hat es, stattdessen Bemessungssituationen zu verwenden?


Antwort:

Bei der Tragwerksplanung sind Schnittgrößen wie Biegemomente und Querkräfte von wesentlicher Bedeutung. Diese Kräfte sind typischerweise in Lastfällen, Lastkombinationen und Ergebniskombinationen zu finden. Darüber hinaus benötigen die Bemessungs-Add-Ons jedoch auch Informationen über die Art der Bemessung, die mit diesen Schnittgrößen durchgeführt werden soll, z.B. ob sich der Nachweis auf den Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZT) oder den Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GZG) konzentrieren soll.

In RFEM 5 mussten Anwender für jede Bemessungssituation (z.B. GZT, GZG, Brandbemessung) die relevanten Lastsituationen manuell zuordnen, wie in Bild 1 dargestellt. Ziel von RFEM 6 ist es, diesen Prozess zu vereinfachen und zu automatisieren. Je nach Bemessungssituation (z.B. GZT, GZG) werden die Lastfälle in der Regel nach den Kombinationsregeln der entsprechenden Normen kombiniert. Damit wird sichergestellt, dass die Schnittgrößen automatisch mit den späteren Querschnitts- und Stabilitätsnachweisen bzw. Verformungsnachweisen verknüpft werden.

Daher werden beim Aktivieren eines Bemessungs-Add-Ons in RFEM 6 die Schnittgrößen automatisch den jeweiligen Nachweisen zugeordnet (Bild 2), so dass eine manuelle Zuordnung wie in RFEM 5 nicht mehr erforderlich ist. Trotz dieser Automatisierung kann festgelegt werden, ob die Schnittgrößen für eine bestimmte Bemessungssituation für GZT- oder GZG-Nachweise verwendet werden sollen. Dies wird über die vierte Spalte der Tabelle gesteuert.

Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist die Ausgabe von Ergebnissen auf der Grundlage der Bemessungssituation. Diese Funktion fasst alle Nachweise für Lastfälle zusammen, die zur gleichen Bemessungssituation gehören (Bild 3).

Bitte beachten Sie, dass Lastfälle nicht Bemessungssituationen zugewiesen werden, da sie in den meisten Fällen keine Bemessungsschnittgrößen haben. Stattdessen dienen Lastfälle als Grundlage für die Kombinationen und werden in der Regel vor Beginn des Bemessungsprozesses berücksichtigt. Sie passen daher nicht in den Rahmen der Bemessungssituationen und sind von den Nachweisen ausgeschlossen.


Autor

Frau Kirova ist bei Dlubal zuständig für die Erstellung von technischen Fachbeiträgen und unterstützt unsere Anwender im Kundensupport.



;