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18. Januar 2021

Berechnung der Schubspannungen bei Öffnungen

In DUENQ-Profilen können Öffnungen wie zum Beispiel Schraubenlöcher durch Elemente der Dicke null abgebildet werden. Für die Berechnung der Schubspannungen im Bereich dieser Nullelemente bietet das Programm zwei Möglichkeiten an.

Direkte Berechnung ohne Umverteilung

Bei der Berechnung der Schubspannungen wird jedes Nullelement mit seiner effektiven Dicke t* voll berücksichtigt. So werden Spannungen an den Nullelementen ausgegeben, die beispielsweise den Nachweis einer Schweißnaht erleichtern.

Umverteilung auf angrenzende Elemente

Die Querkräfte werden nur für Elemente mit Dicken ungleich null angesetzt. Nullelemente sind für die Berechnung der Schubspannungen unwirksam. Die Querkräfte wirken so auf den reduzierten Querschnitt.

Bei diesem Ansatz geht das Programm wie folgt vor:

  1. In den normalen Elementen werden die Schubspannungen aus Querkräften und Torsionsmomenten separat berechnet.
  2. Die Schubspannungen aus den Querkräften werden zu Schubkräften aufintegriert.
  3. Die Schubkräfte in den normalen Elementen werden in Richtung der Achsen y und z transformiert und als Summe Vy und Summe Vz addiert.
  4. Es werden Korrekturfaktoren ermittelt: ky = Vy / (Σ Vy) und kz = Vz / (Σ Vz)
  5. Die eingegebenen Querkräfte Vy und Vz werden mit den Korrekturfaktoren multipliziert.
  6. Die Schubspannungen infolge der angepassten Querkräfte werden nochmals berechnet.

Da die Nullelemente nicht mehr wirksam sind, führt dieses Verfahren zu größeren Schubspannungen als bei der direkten Berechnung ohne Umverteilung.


Autor

Herr Vogl erstellt und pflegt die technische Dokumentation.

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