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8. April 2019

Frage

RSTAB nutzt bisher noch nicht im selben Umfang mehrere Kerne, wie es bei RFEM der Fall ist. Ist eine Optimierung auf Mehrkernprozessoren auch für RSTAB geplant, da dies die Prozessorwahl wesentlich beeinflusst?


Antwort:

Auch RSTAB benutzt bereits die Vorteile der Parallelisierung. Grundlegend lässt sich die Parallelisierung von RSTAB 8 und RFEM 5 wie folgt zusammenfassen:

Parallelisierung von Programmteilen in RSTAB 8 und RFEM 5 (außer Berechnung)

Vorrangig werden die Vorteile der Parallelisierung im Ausdruckprotokoll genutzt. Speziell das Blättern im Ausdruckprotokoll (d. h. das Abrufen des Inhaltsverzeichnisses) erfolgt mit mehreren Kernen.

Für die künftigen Versionen ist geplant, die Parallelisierung häufiger zu verwenden. Die Erstellung des Ausdruckprotokolls soll zum Beispiel fast ausschließlich parallelisiert erfolgen.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten bei der Verwendung von mehreren Kernen:

Innere Parallelisierung

Die Teile eines Programmprozesses werden gleichzeitig in mehreren Threads ausgeführt. Es wird empfohlen, nur physische Kerne zu verwenden, keine logischen (virtuellen). Die Erfahrungen mit wissenschaftlichen und technischen Berechnungen haben gezeigt, dass die Parallelisierung einen Vorteil von maximal einer etwa dreieinhalbfachen Beschleunigung hat – unabhängig von der Anzahl der Kerne. Einige Prozesse wie zum Beispiel der iterative Gleichungslöser sind für eine solche Parallelisierung nicht geeignet.

Äußere Parallelisierung

Einzelne Berechnungen werden in einzelnen Threads ausgeführt. Es können beispielsweise vier Solver in vier Threads ausgeführt werden, um vier verschiedene Lastkombinationen zu berechnen.

RSTAB 8

Derzeit werden diese beiden Arten der Parallelisierung in RSTAB noch nicht verwendet. Es ist jedoch geplant, die äußere Parallelisierung künftig auch mit RSTAB zu verwenden.

RFEM 5

In RFEM 5 wird die innere Parallelisierung bereits in einigen Programmteilen verwenden. Diese sind zum Beispiel die Zusammenstellung der lokalen Steifigkeitsmatrix und der direkte Gleichungslöser.

Der Programmteil namens "FemBase" ist massiv parallelisiert: Er berechnet die Ergebniskombinationen und gibt alle Ergebnisse an die Grafiken, Tabellen und jeweiligen Abschnitte zurück. Er kann das Ergebnis von drei Lastfällen in drei Threads lesen und beispielsweise die Ergebniskombination im vierten Thread berechnen.

Die äußere Parallelisierung wird bisher aber noch nicht verwendet. Es wird jedoch bereits auch daran gearbeitet.