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20. Januar 2021

ADETS-Stahlmatten in RF-BETON Flächen anlegen und verwenden

Beton allein zeichnet sich durch seine Druckfestigkeit aus. Der Anteil an Bewehrungsstahl trägt zur Verstärkung des Betons bei, dank seiner Widerstandsfähigkeit bei Druck und vor allem bei Zug. Diese Bewehrungen werden in der Regel in den Zugzonen der Träger oder Flächenelemente (Betonplattendecke, Wand, Schale) gesetzt, um die durch äußere Beanspruchung hervorgerufenen Zugkräfte aufzunehmen.

Bewehrter Beton bzw. Stahlbeton wird häufig in Bauwerken sowie im Hoch- und Tiefbau verwendet, unter anderem in Platten, Wänden, Schalen, Stützen, Trägern, Rippen oder sogar Fundamenten.

Heutzutage ist die Zeit zur Ausführung von Arbeiten und die Inbetriebnahme von Waren sehr kurz. Die beste Lösung, um Zeit zu sparen, ist die Verwendung einer einbaufertigen Bewehrung - der Betonstahlmatte.

Was ist eine Betonstahlmatte und wie kann sie in RFEM verwendet werden?

Eine Stahlmatte ist eine Betonbewehrung bestehend aus sich kreuzenden Stahlstäben, die durch Schweißen zusammengesetzt werden. Jede Stahlmatte ist durch die Abmessungen des Felds oder der Rolle (Länge, Breite, Fläche), die Größe der Maschen (Länge und Breite), den Durchmesser der Fasern, aber auch durch das Stahlprofil (cm2/m), die nominale Masse und die Anzahl der Fasern pro Feld gekennzeichnet. RFEM, die Berechnungs- und Bemessungssoftware für Betonstrukturen, bietet in der Bibliothek des Zusatzmoduls RF-BETON Flächen mehrere Arten von Bewehrungsmatten an. Sie ermöglicht die schnelle Definition der Fläche der vorgesehenen oder zusätzlichen Bewehrung, da die Matten übersichtlich nach Ländern, Produktreihen und Bezeichnungen geordnet sind. Herkömmliche Bewehrungsmatten sind für einige Länder standardmäßig zugänglich, z. B. Matten aus Deutschland, Österreich, Niederlande, USA, ... In Frankreich sind die ADETS-Betonstahlmatten weit verbreitet.

Welche Betonstahlmatten bietet der ADETS?

ADETS (Association technique pour le Développement de l'Emploi du Treillis Soudé), Frankreichs technischer Verband für die Entwicklung zum Einsatz von Betonstahlmatten, unterscheidet zwei Arten von Bewehrungsmatten:

  • Strukturelle Stahlmatten, die mit den Buchstaben "ST" (treillis structurel) gekennzeichnet sind. Sie tragen zur Tragfähigkeit innerhalb des Tragwerks bei und entsprechen der Norm NF A 35-080-2.
  • Flächenstahlmatten mit der Bezeichnung "PAF" (panneau antifissuration) oder "RAF" (rouleau antifissuration): Hierbei handelt es sich um sehr leichte Gitter, die keine strukturelle Rolle im Tragwerk spielen. Diese Art von Bewehrungen trägt dazu bei, die Oberflächenrissbildung zu begrenzen und einen anschließenden Bruch im Falle eines Risses zu verhindern (Anti-Bruch-Funktion). Sie entsprechen den Anforderungen der Norm NF A 35-024 bei der Stahlsorte B600A bzw. der Norm NF A 35-080-2 bei B500A.

Welche Matte ist die richtige für Ihre Projekte?

Die Wahl der Betonstahlmatte erfolgt entsprechend der Art des Tragwerks und den darauf wirkenden Lasten. Einige Fachempfehlungen geben an, welche Arten von Stahlmatten mindestens eingebaut werden müssen. Dies sind z. B. DTU 13.3.3 für Bodenplatten von Einfamilienhäusern, DTU 13.3.1 für Betonplatten im Industriebereich, DTU 23.5 für Hohlkörperdecken, DTU 26.2 für angebaute Platten oder nicht tragenden schwimmenden Estrich.

In der folgenden Tabelle sind die empfohlenen Mindeststahlmatten entsprechend ihrer Verwendung und dem Anwendungsbereich gemäß den Anforderungen der Europäischen Normen zur Stahlbetonbemessung (Eurocode 2 und Eurocode 8) angegeben.

VerwendungProdukteAnwendungStahlmatte
Betonplatten für
Einfamilienhäuser
ST 25 CS
ST 25 C
 B500A (falls sekundäres Erdbebenelement)
oder
B500B (falls primäres Erdbebenelement)
Betonplatten für
industrielle Verwendung
oder vergleichbares
ST 15 Cunbewehrte Betonplatte
mit Dicke von
15 bis 23 cm
B500A (falls sekundäres Erdbebenelement)
oder
B500B (falls primäres Erdbebenelement)
alle strukturellen
Matten (ST)
unbewehrte Betonplatte
mit Dicke > 23 cm
und bewehrte Betonplatte
B500A (falls sekundäres Erdbebenelement)
oder
B500B (falls primäres Erdbebenelement)
Betonplatten für
andere
Verwendung
als im Industriebereich
oder vergleichbares
PAF 10
PAF C
unbewehrte BetonplatteB500A
ST 50 Czu mindestens %
bewehrte Betonplatte
B500A (falls sekundäres Erdbebenelement)
oder
B500B (falls primäres Erdbebenelement)
alle strukturellen
Matten (ST)
bewehrte Betonplatte 
Wände/Mauern
aus
Sichtbeton
PAF V
PAF 10
Betonüberdeckungen
von Außenwänden
B500A
Hohldielen-
decke
(wirksame Breiten)
PAF 10erdbebensicherB500A
PAF C
PAF R
gemäß Achsabstand
der Träger
B500A
Tanks und Behälter
aus Beton
ST 50
ST 50 C
ST60
ST 65 C
gemäß Wanddicke
D und d ≥ 8 mm
B500B
andere
Anwendungen
alle strukturellen
Matten (ST)
 B500A (falls sekundäres Erdbebenelement)
oder
B500B (falls primäres Erdbebenelement)

Sämtliche Bemessungen von Stahlbetonkonstruktionen müssen von einem Tragwerksplaner, Statiker oder Fachmann nach normativen Berechnungsmethoden manuell oder mit einer Berechnungssoftware wie RFEM durchgeführt werden.

Wie verwendet man ADETS-Matten in RFEM?

ADETS-Stahlmatten sind in der Bibliothek nicht vorhanden und müssen daher angelegt werden. Mit den Werkzeugen im Dialog "Bewehrungsfläche aus Bewehrungsmatten-Bibliothek übernehmen" lassen sich problemlos neue Sorten von Stahlmatten erstellen oder importieren. Sie können zum Ausprobieren die Produktpalette der ADETS-Matten verwenden, die in der .db3-Datei aufbereitet sind und am Ende dieses Fachbeitrages heruntergeladen werden können.

Wie kann eine Stahlmatten-Datenbank aus der .db3-Datei importiert werden?

Am unteren Rand des Dialogs "Bewehrungsfläche aus Bewehrungsmatten-Bibliothek übernehmen" klicken Sie auf die Schaltfläche "Benutzerdefinierte Datenbank übernehmen". Anschließend muss der Dialog mit [OK] geschlossen werden, um die hinzugefügten Daten zu bestätigen. Sobald dieser Dialog wieder geöffnet wird, sind die neuen Stahlmatten zugänglich.


Autor

Herr Asseya ist Niederlassungsleiter von Dlubal Software in Paris, Frankreich. Er koordiniert die Aktivitäten rund um Vertrieb, Marketing und technischen Support für die frankophonen Länder.

Links
Referenzen
  1. Roux, J.: Pratique de l'eurocode 2 - Guide d'application. Paris: Groupe Eyrolles, 2007
  2. ADETS - FICHE TECHNIQUE N° 22 - Édition Juillet 2016
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