9x
004508
1. Januar 0001

2.14 Örtliche Lasteinleitungen

Diese Eingabemaske wird angezeigt, wenn im Dialog Details, Register Kaltgeformte Profile (siehe Kapitel 3.1.7) die beiden Kontrollfelder im Abschnitt Stegaussteifung und örtliche Lasteinleitungen angehakt sind. In Maske 1.14 können die Parameter festgelegt werden, die bei kaltgeformten Profilen zum Nachweis für örtliche Lasteinleitung nach EN 1993-1-3 [3] 6.1.7 erforderlich sind. Mit diesem Nachweis wird sichergestellt, dass kein Zusammendrücken oder Beulen des Steges infolge örtlicher Lasteinleitungen durch den Flansch in den Steg auftritt.

Der Nachweis für örtliche Lasteinleitung ist nur möglich für Querschnitte mit nicht ausgesteiften Stegen nach [3] 6.1.7.2 und 6.1.7.3. Stegquerschnitte mit Längsaussteifungen können nicht nach [3] 6.1.7.4 bemessen werden.

Bild 2.53 Maske 1.14 Örtliche Lasteinleitungen

Im oberen Teil der Maske kann festgelegt werden, für welche Stäbe der Nachweis örtlicher Lasteinleitung erfolgen soll und welche Länge der steifen Lasteinleitung jeweils anzusetzen ist. Bei einer manuellen Eingabe der Querbelastung sind im Abschnitt Einstellungen spezifische Angaben für den oben selektierten Stab möglich.

Die Berücksichtigung der Querbelastung ist standardmäßig für alle Stäbe aktiviert. Damit wird jeweils der Querkraftverlauf beim Nachweis der Stegbeanspruchung für örtliche Lasteinleitung verwendet. Wenn das Häkchen in Spalte A bei einer Zeile entfernt wird, unterbleibt dieser Nachweis für den entsprechenden Stab.

Beim Nachweis werden die Unstetigkeitsstellen untersucht, die sich aus dem Querkraftverlauf ergeben. Dabei werden alle Parameter zur Ermittlung der Stegbeanspruchbarkeit Rw,Rd automatisch ermittelt; die Nennlänge der steifen Lasteinleitung ss ist mit 0.10 m voreingestellt, kann aber für jeden Stab global angepasst werden. Sollte der Schnittgrößenverlauf eines Stabes nicht die realen Gegebenheiten abbilden, kann die eingeleitete Last individuell definiert werden. Hierzu ist in Spalte B die Manuelle Eingabe zu aktivieren. Damit werden weitere Felder in der Tabelle und bei den Einstellungen zugänglich.

Die Anzahl der Querlasten steuert, wie viele Bemessungsstellen am Stab vorliegen. In den Spalten Örtliche Lasteinleitungen können dann Positionen x festgelegt werden, für die eine Analyse erfolgen soll. Diese Stellen können beliebig am Stab angeordnet werden: Beim Nachweis werden ausschließlich die Parameter verwendet, die für jede Position im Abschnitt Einstellungen festzulegen sind.

Bei einer manuellen Eingabe ist der Bemessungswert der Querbelastung FEd anzugeben. Wenn ein Einfluss vom freien Ende vorliegt, so wird die Beanspruchbarkeit des Steges Rw,Rd für die Geometriebedingung c ≤ 1.5 hw z. B. nach [3] Gleichung (6.15a), (6.15b) oder (6.15c) ermittelt; für Querschnitte mit zwei oder mehreren ausgesteiften Stegen wird Kategorie 1 gemäß [3] Bild 6.9 angesetzt. Bei deaktiviertem Kontrollfeld wird [3] Gleichung (6.15d) oder (6.15e) verwendet. Das Kontrollfeld Einfluss der Gegenkraft oder der Stützung wiederum steuert, ob bei Querschnitten mit nur einem Steg die Bemessung nach [3] Bild 6.1 a) oder Bild 6.7 b) erfolgt. Ist es aktiviert, so wird ein Abstand e ≤ 1,5 hw angenommen. Bei Querschnitten mit zwei Stegen erfolgt eine Einstufung in Kategorie 1 (siehe [3] Bild 6.9). Das Kontrollfeld Behinderte Stegverdrehung steuert, ob die Beanspruchbarkeit des Steges Rw,Rd mit Gleichungen nach [3] 6.1.7.2(4) bestimmt wird. Für jede Position kann die Nennlänge der steifen Lasteinleitung ss benutzerdefiniert festgelegt werden. Bei der Bemessung eines Querschnitts mit zwei Stegen ist zusätzlich das Verhältnis der Querkräfte VEd,2/VEd,1 anzugeben, mit dem für Kategorie 2 die wirksame Auflagerlänge la gemäß [3] 6.1.7.3(4) berechnet wird. βv wird dabei wie folgt bestimmt:

βv=1-VEd,2VEd,11+VEd,2VEd,1

Ein Beispiel zum Nachweis für örtliche Lasteinleitung ist in einem Fachbeitrag vorgestellt, den Sie in der Knowledge Base auf unserer Website finden.

Literatur
[3] Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-3: Allgemeine Regeln - Ergänzende Regeln für kaltgeformte Bauteile und Bleche. Beuth Verlag GmbH, Berlin, 2010.
Übergeordneter Abschnitt