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27. Juli 2021

Frage

Ich möchte ein Linienlager mit Ausfall bei Zug definieren und die Zugkraft stattdessen über ein Knotenlager an dieser Linie aufnehmen. Warum erhält das Linienlager dennoch eine Zugkraft?


Antwort:
Wenn Knotenlager auf gelagerten Linien modelliert sind, kann dies zu Problemen und falschen Definitionen führen. Daher erscheint bei der Plausibilitätskontrolle auch folgende Warnmeldung.


Intern werden Linienlager wie Knotenlager an jedem FE-Knoten behandelt. Liegt auf einem Linienlager ein Knotenlager, erhält ein FE-Knoten somit mehrere Lagerdefinitionen. Gleichen sich die definierten Richtungen der Lager dabei nicht, so ist dies unkritisch und die Warnmeldung kann ignoriert werden. Bei mehrfacher Definition gleicher Richtungen kommt es zu Widersprüchen.
Im Fall des auf Zug ausfallenden Linienlagers und des Knotenlagers auf dieser Linie ergibt sich somit eine Zugkraft in dem FE-Knoten, der allerdings zum Linien- und zum Knotenlager zählt.


Um dieses Verhalten zu verhindern, kann eine kurze Linie ohne Lagerdefinition im Bereich jedes Knotenlagers eingefügt werden. Es bietet sich auch an, die Zughalterung über einen neu definierten Stab zu modellieren. Die Kraftübertragung kann dann über das Auflager des Stabes, den Stabtyp selbst und das Stabendgelenk angepasst werden. 


Generell sollten die Auflagersteifigkeiten dabei realistisch abgeschätzt werden, im Beispiel wurden als Vereinfachung starre Auflager angenommen.


Autor

Herr Metzkes beschäftigt sich mit der Entwicklung im Bereich Stahlbau und den Anwenderanfragen im Kundensupport.

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