3443x
001209
18. Juni 2021

Semiramis - Die hängenden Gärten von Zug

Ein Turm namens "Semiramis", bestehend aus fünf überdimensional großen Pflanzenschalen aus Holz, entsteht im schweizerischen Zug. Die Konstruktion mit dem außergewöhnlichen Design wird inmitten des neues Innovationsquartiers Tech Cluster Zug errichtet.

Am Eingang zum neuen Tech Cluster Zug ragt der Turm "Semiramis - Die hängenden Gärten von Zug" über 22 Meter in die Höhe. Sie bieten Lebensraum für einheimische Pflanzen und Kleintiere und bringen so die natürliche Vielfalt in das neue Quartier. Timbatec war für die statische und dynamische Analyse des Tragwerks verantwortlich. Für die Windströmungsanalyse nutzte Timbatec das Programm RWIND Simulation.

Konstruktion

Die Stützen des Turms bestehen aus Stahl und die Pflanzenschalen mit einen Durchmesser von bis zu 10 m aus Brettsperrholzplatten. Das Team von Gramazio Kohler Research an der ETH Zurich, welches das Design der architektonischen Holzstruktur konzeptionell entworfen hat, hat mit verschiedenen internen und externen Partnern ebenfalls ein vollständig robotergestütztes Montageverfahren zur millimetergenauen Positionierung der Brettsperrholzplatten entwickelt. Vier gleichzeitig arbeitende Roboter ermöglichen dieses Verfahren.

Die Verbindung der Brettsperrholzplatten an den Stirnflächen erfolgt mittels TS3-Giessharz, durch Fugenverguss ohne Pressdruck. Timbatec entwickelte dieses Verfahren in mehreren Forschungsprojekten mit der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule. Heute wird es vorwiegend für die Konstruktion von Geschossdecken angewendet, ermöglicht aber auch Strukturen wie "Semiramis".

Die Pflanzenschalen des schlanken und hohen Turms werden mit großen Büschen und Bäumen bepflanzt. Damit hat die Konstruktion zum einen ein stattliches Eigengewicht und zum anderen stellt sie eine große Angriffsfläche für den Wind dar. Dank der vorteilhaften runden Form der Schalen wird dieser um die Konstruktion geleitet. Trotzdem ist die Aussteifung der Konstruktion mit den acht schlanken Stützen eine Herausforderung.

Um die Winddrücke und -soge auf die Stützen und Schalen für die Bemessung zu ermitteln, wurde in RWIND Simulation eine Windströmungsanalyse im digitalen Windkanal durchgeführt. Zusätzlich mussten wegen der schlanken Konstruktion Resonanzeffekte längs und quer zur Windrichtung in den Berechnungen berücksichtigt werden.

Ort Baarerstrasse 124
6302 Zug
Schweiz
Tragwerksplanung Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG
www.timbatec.com


Projektbilder

Haben Sie irgendwelche Fragen?