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1. Februar 2024

Strukturmodifikationen

Eine Strukturmodifikation ermöglicht es, Steifigkeiten von Materialien, Objekten und Objekttypen individuell anzupassen. Ferner lassen sich ausgewählte Objekte oder nichtlineare Objekteigenschaften für die Berechnung deaktivieren.

Info

Strukturmodifikationen sind Lastfällen oder Lastkombinationen zuzuweisen.

Steifigkeiten modifizieren

Legen Sie in diesem Abschnitt durch Anhaken fest, für welche Objekttypen Sie die Steifigkeiten anpassen möchten. Sie können die Eigenschaften von Materialien, Querschnitten, Stäben, Gelenken und Lagern ändern. Des Weiteren ist es möglich, die spezifischen Objektsteifigkeiten einiger Bemessungs-Add-Ons für die statische Analyse zu berücksichtigen, beispielsweise die Feuchteklasse von Holzstäben nach SIA 261 [1] in Verbindung mit SIA 265 [2] oder den Einfluss von Schubfeldern und Drehbettungen für Stäbe bei einer Berechnung mit sieben Freiheitsgraden.

Wichtig

Steifigkeitsmodifikationen von Materialien, Querschnitten und Stäben werden nur für die statische Analyse berücksichtigt, nicht für Nachweise in den Bemessungs-Add-Ons.

Die Steifigkeitseigenschaften der einzelnen Objekte können Sie in separaten Registern festlegen. Sie sind auf den Objekttyp abgestimmt. Zur Steifigkeitsanpassung eines Materials beispielsweise geben Sie den Multiplikationsfaktor oder Teilungsfaktor für den Elastizitätsmodul und Schubmodul an.

Bei Querschnitten, Lagern und Gelenken können Sie Faktoren für die einzelnen Steifigkeiten oder Freiheitsgrade festlegen. Das folgende Bild zeigt, wie das Torsionsträgheitsmoment eines Rechteckquerschnitts auf 10 % der Steifigkeit reduziert wird.

Info

Modifikationsfaktoren für Stabendgelenke und Lager sind nur wirksam, wenn Federkonstanten definiert sind. Bei gelenkigen oder festen Randbedingungen haben sie keinen Einfluss.

Bei Stäben ist im entsprechenden Register ein Typ der Steifigkeitsmodifizierung zuzuweisen oder neu zu definieren. Die Parameter dieses Typs sind im Kapitel Stabsteifigkeitsmodifizierungen beschrieben.

Tragen Sie die Nummern der relevanten Stäbe ein oder wählen Sie die Objekte über die Schaltfläche Auswählen einzeln grafisch aus.

Nichtlinearitäten deaktivieren

Falls im Model Objekte mit nichtlinearen Eigenschaften verwendet werden, können Sie die Wirkung einzelner Objekttypen deaktivieren. Damit verhindern Sie beispielsweise ausfallende 'Stabtypen' wie Zug- und Druckstäbe oder abhebende Kräfte bei einem nichtlinear wirkenden 'Stablager'. Alle Objekte, deren Kontrollfelder angehakt sind, werden in der Berechnung als linear wirkend angesetzt.

Wichtig

Nichtlinearitäten sollten Sie nur zu Testzwecken unterdrücken, beispielsweise um die Ursache einer Instabilität zu finden.

Sonstige Optionen

Die Funktion 'Objekte deaktivieren' bietet die Möglichkeit, bestimmte Modellobjekte bei der Berechnung nicht anzusetzen. So können Sie beispielsweise die Wirkung temporärer Stäbe (Montagestützen) oder Lager untersuchen, ohne die Stäbe oder Lager zu löschen.

Mit dem Anhaken des Kontrollfeldes wird das Register 'Objekte deaktivieren' verfügbar.

Sie können sowohl 'Steifigkeitsobjekte' wie Stäbe als auch 'Lager' inaktiv setzen. Die einzelnen Objekte sind in einer 'Objektselektion' festzulegen (siehe Kapitel Objektselektionen). Wählen Sie in der Liste eine vorhandene Objektselektion aus oder erzeugen über die Schaltfläche Neu eine neuen Typ.


Referenzen
  1. SIA 261:2014: Einwirkungen auf Tragwerke. Schweizerische Normen-Vereinigung, 2014.
  2. SIA 265:2012: Holzbau. Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, Zürich, 2012
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