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23. Oktober 2025

Stäbe | Stabilität

Das Register Stäbe | Stabilität ist verfügbar, wenn im Register Stäbe | Basis das Kontrollfeld 'Stabilitätsnachweis durchführen' angehakt ist. Hier können Sie weitere Einstellungen für die Stabilitätsnachweise vornehmen.

Die 'Bemessungsparameter' sind in mehrere Kategorien gegliedert, die sich je nach Bemessungsnorm unterscheiden.

EN 1993

Berechnungsverfahren

Für die Bemessung nach dem Ersatzstabverfahren nach den Abschnitten 6.3.1 bis 6.3.3 ist die Definition von Knicklängen erforderlich. Der 'Strukturtyp nach Tabelle B.3' ist für Bauteile mit Knicken in Form seitlichen Ausweichens relevant. Mit den beiden Kontrollfeldern können Sie steuern, ob die äquivalenten Momentenbeiwerte mit Cmy equals; 0.9 und Cmz equals; 0.9 angenommen werden.

Das Allgemeine Verfahren nach Abschnitt 6.3.4 hingegen erfordert die Definition von Randbedingungen. Dieses Bemessungsverfahren ist in manchen Nationalen Anhängen mit gewissen Einsatzgrenzen verbunden. Mit dem Kontrollfeld 'Auch für Nicht-I-Profile zulassen' können Sie beispielsweise die Einschränkung nach dem deutschen Anhang aufheben. Auch mit den Optionen für die 'Erweiterungsmethoden' haben Sie die Möglichkeit, die Einsatzgrenzen für die Anwendung des allgemeinen Verfahrens teilweise aufzuheben. So können Sie die Interpolation des Abminderungsfaktors χop nach Gl. (6.66) vornehmen lassen oder die Europäische Biegedrillknickkurve nach Naumes [1] verwenden. Mit der Option 'Erweitertes Verfahren' besteht die Möglichkeit, das allgemeine Verfahren nach Abschnitt 6.3.4 für zusätzliche Querbiegung und Torsion anzuwenden (siehe [2]). Damit können unsymmetrische Querschnitte sowie Voutenstäbe und Stabsätze mit zweiachsiger Biegung nachgewiesen werden.

Erfassen der Einflüsse aus Theorie II. Ordnung

Einflüsse aus Theorie II. Ordnung nach 5.2.2(4) können manuell berücksichtigt werden, indem das Biegemoment um die starke Achse y oder die schwache Achse z erhöht wird. So lassen sich beispielsweise bei einem Rahmen,
dessen maßgebliche Knickfigur das seitliche Ausweichen darstellt, die Schnittgrößen nach Theorie I. Ordnung ermitteln und durch geeignete Faktoren vergrößern. Haken Sie hierzu das Kontrollfeld an und geben den Erhöhungsfaktor α an. Die Erhöhung des Biegemoments hat keine Auswirkung auf den Biegeknicknachweis nach Abschnitt 6.3.1. Dieser Nachweis erfolgt mit den Normalkräften.

Lastangriffspunkt der positiven Querlasten

Sind Querlasten (in Richtung der schwachen Achse) vorhanden, so ist es wichtig zu definieren, wo diese Kräfte am Profil wirken. Sie können das ideale Verzweigungsmoment Mcr maßgeblich beeinflussen: Eine Last, die am Obergurt eines Biegeträgers in Richtung des Schubmittelpunkts wirkt, hat einen destabilisierenden Effekt. Wenn die Last am Untergurt zieht, wirkt sie stabilisierend. Legen Sie anhand der Auswahlfelder die 'Vertikale Lage' fest.

Info

Die Einstellung zum Lastangriffspunkt wird bei der Eigenwertmethode für alle wirkenden Lasten (inklusive Eigengewicht) angesetzt.

Parameter für Biegedrillknicken

Der Abminderungsfaktor χLT für die Ermittlung der Biegedrillknicklinien kann allgemein nach Gl. (6.56) oder speziell für gewalzte und gleichartige geschweißte Profile nach Gl. (6.57) bestimmt werden. Mit der Voreinstellung 'Wenn möglich nach Gl. 6.57, andernfalls nach Gl. 6.56' verwendet das Programm automatisch die günstigere Gleichung. Alternativ können Sie χLT 'Stets nach Gl. 6.56 Allgemeiner Fall (konservativ)' ermitteln lassen.

Das Kontrollfeld 'Faktor f zur Modifizierung von χLT nach 6.3.2.3(2) verwenden' steuert, ob der im Nationalen Anhang geregelte Beiwert für die Berücksichtigung der Momentenverteilung zwischen den seitlichen Lagerungen angesetzt wird. Dieser Faktor führt zu einer Erhöhung von χLT.

6.3.3(4) Parameter kyy, kyz, kzy, kzz

Die Norm bietet zwei Methoden zur Ermittlung der Interaktionsfaktoren für 6.3.3(4) an. Sie betreffen gleichförmige Stäbe, die auf Biegung und Druck beansprucht sind. Die Interaktionsfaktoren sind abhängig vom gewählten Verfahren und im Anhang A (Methode 1) oder Anhang B (Methode 2) geregelt.

Biegedrillknicken von Hohlprofilen

Für Hohlprofile sind die Nachweise gegen Biegedrillknicken in der Norm nicht explizit geregelt: Es besteht nur eine geringe Gefahr für diese Art des Stabilitätsversagens. Mit dem Kontrollfeld können Sie steuern, ob die Bemessung auch für doppelsymmetrische Hohlprofile mit Ausnahme von kreisförmigen Hohlprofilen erfolgen soll.

Stabilitätsnachweis kaltgeformter Profile

Der Stabilitätsnachweis kaltgeformter Querschnitte wird nach EN 1993-1-3, Abschnitt 6.2 geführt. Für die Kombination von Biegung und Normalkraft wird – falls möglich – Gl. (6.36) verwendet. Andernfalls erfolgt die Bemessung nach EN 1993-1-1, Abschnitt 6.3.3 oder 6.3.4.

AISC 360

Lastangriffspunkt der positiven Querlasten

Sind Querlasten (in Richtung der schwachen Achse) vorhanden, so ist es wichtig zu definieren, wo diese Kräfte am Profil wirken. Sie können das ideale Verzweigungsmoment maßgeblich beeinflussen: Eine Last, die am Obergurt eines Biegeträgers in Richtung des Schubmittelpunkts wirkt, hat einen destabilisierenden Effekt. Wenn die Last am Untergurt zieht, wirkt sie stabilisierend. Legen Sie anhand der Auswahlfelder die 'Vertikale Lage' fest.

Info

Die Einstellung zum Lastangriffspunkt wird bei der Eigenwertmethode für alle wirkenden Lasten (inklusive Eigengewicht) angesetzt.


Referenzen
Übergeordnetes Kapitel