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23. Oktober 2025

Stäbe | Plastizität

Das Register Stäbe | Plastizität ist verfügbar, wenn im Register Stäbe | Basis das Kontrollfeld 'Erweiterte plastische Bemessung durchführen' angehakt ist. Hier können Sie weitere Einstellungen für das Teilschnittgrößenverfahren (TSV) vornehmen.

Teilschnittgrößenverfahren

Das Teilschnittgrößenverfahren basiert auf dem Ansatz nach Kindmann/Frickel [1]. Die Zulässigkeit dieses Verfahrens hängt davon ab, ob die Bemessungsnorm alternative Berechnungsverfahren zur Ermittlung der plastischen Querschnittstragfähigkeit erlaubt, und welche Anforderungen an die alternativen Verfahren gestellt werden. Die Bedingungen beispielsweise gemäß EN 1993-1-1, Abschnitt 6.2.1(6) werden erfüllt, sodass das Teilschnittgrößenverfahren für diese Norm angewandt werden kann.

Das Teilschnittgrößenverfahren ermöglicht die Ausnutzung plastischer Reserven auch bei komplexeren Schnittgrößenkombinationen und Querschnittsformen – insbesondere bei stark veränderlichen Spannungsverläufen im Querschnitt. Bei gleichmäßigen Spannungen hingegen bietet es kaum Vorteile, denn es können nur geringe plastische Reserven genutzt werden.

Erweiterte plastische Bemessung verwenden

Mit dem Teilschnittgrößenverfahren sollten 'Nur Querschnitte der Klasse 1 oder 2' mit plastischen Fähigkeiten bemessen werden. Für Testzwecke besteht auch die Möglichkeit, 'Querschnitte aller Klassen' zu untersuchen.

Erweiterte plastische Bemessung durchführen

Beim Teilschnittgrößen sind zwei Verfahren zu unterscheiden.

Teilschnittgrößenverfahren mit Umlagerung

Bei diesem Verfahren erfolgt eine Umlagerung der Schnittgrößen in den Teilquerschnitten. Damit lassen sich dünnwandige warmgewalzte oder geschweißte Querschnitte bemessen, die aus zwei oder drei Blechen bestehen: Obergurt, Steg und ggf. Untergurt. Die Gurte müssen horizontal, der Steg vertikal angeordnet sein. Des Weiteren ist dieses Verfahren für Flachstähle, Rohre und Hohlprofile geeignet, sodass die meisten im Stahlbau gebräuchlichen Querschnitte abgedeckt sind.

Teilschnittgrößenverfahren ohne Umlagerung

Diese Variante ermöglicht es, alle dünnwandigen Querschnitte zu bemessen – unabhängig von der Herstellungsart. Es erfolgt keine Umlagerung der Teilschnittgrößen. Damit erweist es sich als weniger wirtschaftlich.

Tipp

Die beiden Verfahren sind in einem Fachbeitrag mit einem Beispiel vorgestellt.

Zusätzliche Einstellungen

Mit dem Kontrollfeld 'Konstante Schubspannung für kreisförmige Hohlprofile verwenden' können Sie steuern, ob im gesamten Querschnitt betragsmäßig konstante Schubspannungen gemäß [1], Bild 10.28 berücksichtigt werden.


Referenzen
Übergeordnetes Kapitel