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4. Dezember 2025

Stäbe

Im Register Basis des Dialogs 'Gebrauchstauglichkeitskonfiguration' legen Sie die Grenzwerte fest, die für die Verformungen der Stäbe und Stabsätze gelten.

Die 'Bemessungsparameter' sind in Kategorien untergliedert. Sie unterscheiden sich je nach Bemessungsnorm.

Gebrauchstauglichkeits-Grenzwerte

Es existieren verschiedene Bemessungssituationstypen für Gebrauchstauglichkeitsnachweise (siehe Kapitel Bemessungssituationen des RFEM-Handbuchs). Beim Nachweis nach EN 1993-1-1 wird zum Beispiel zwischen der charakteristischen, der häufigen und der quasi-ständigen Kombination unterschieden. Für AISC 360 sind vier Typen voreingestellt: Der erste Grenzzustand ist allgemeiner Natur und gilt für alle Lastkombinationen. Die anderen drei Typen basieren auf der IBC-Norm [1]. Für jeden Kombinationstyp können Sie spezifische Grenzwerte der Durchbiegungen festlegen, die jeweils für die Richtungen der Stabachsen gelten.

Die Grenzwerte der Verformungen sind prinzipiell auf die Längen der Bauteile bezogen: Je länger ein Stab ist, desto größere Durchbiegungen sind zulässig. In der Liste neben dem 'Definitionstyp' können Sie auswählen, in welcher Form Sie den Grenzwert definieren möchten.

  • Relativer Wert: Der Grenzwert wird auf die Länge des Stabes oder Stabsatzes bezogen definiert.
  • Absoluter Wert: Der Wert der maximalen Durchbiegung wird direkt festgelegt.
  • Summe aus relativem und absolutem Wert: Der Grenzwert addiert sich aus dem relativen Wert und dem Absolutwert.
  • Min. des relativem und absolutes Werts: Als Grenzwert gilt der kleinere Wert von Relativ- oder Absolutwert.
  • Max. des relativem und absolutes Werts: Als Grenzwert gilt der größere Wert von Relativ- oder Absolutwert.

Je nach Lagerung des Bauteils – beidseitig gelagerter 'Träger' oder einseitig gelagerter 'Kragträger' – sind in der Regel unterschiedliche Grenzwerte der Durchbiegung relevant. Der Typ, der für ein bestimmtes Segment vorliegt, wird automatisch anhand der zugeordneten Bemessungsauflager bestimmt: Ein Segment mit Bemessungsauflagern an beiden Seiten oder ohne Bemessungsauflager wird als Träger eingestuft, ein Segment mit einem Bemessungsauflager an einer Seite als Kragträger. Die Bemessungsauflager können Sie im Register Bemessungsauflager und Durchbiegung der Stäbe und Stabsätze festlegen.

Falls erforderlich, passen Sie die voreingestellten Grenzwerte für die Verformungsnachweise der Objekte an.

Info

Die in den Standardwerten hinterlegten Werte sind als Vorschläge zu verstehen, da in den Bemessungsnormen meist keine festen Grenzwerte angegeben sind.

Soll beim Verformungsnachweis eine Überhöhung (Vorverformung des Bauteils beim Einbau) berücksichtigt werden, so können Sie diese Vorkrümmung bei den Eigenschaften des Stabes oder Stabsatzes angeben (siehe Kapitel Bemessungsauflager und Durchbiegung). Dort können Sie auch festlegen, ob sich die maximalen Verschiebungen auf die verschobenen Segmentenden oder das unverformte Ausgangssystem beziehen.

Schwingung (für EN, NTC)

Die Kategorie 'Schwingung' ermöglicht es, die Verformung für den Schwingungsnachweis auf einfache Weise mit Bezug auf eine Schwingungsamplitude zu überprüfen. Für diesen Nachweis werden alle Bemessungssituationen berücksichtigt, denen in der Tabelle Bemessungssituationen der Typ GZG - Schwingung zugewiesen ist. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um entsprechende Lastkombinationen oder Ergebniskombinationen handelt, die die Maximalwerte der Schwingungsamplituden in Form von Durchbiegungen enthalten. Diese werden mit dem Grenzwert in die jeweilige Achsenrichtung verglichen.

Begrenzung des Stegblechatmens (für EN, NTC)

Für die häufige GZG-Kombination von Stahlbrücken kann eine Überprüfung der Stegschlankheiten nach EN‑1993‑2 [2] 7.4 erfolgen. Dieser Schlankheitsgrad ist ausschlaggebend, ob ein "Blechatmen" in Form einer wechselnden Biegung aus der Plattenebene auftritt. Ermüdungsprobleme an den Steg-Flansch-Verbindungen können die Folgen sein.

Legen Sie fest, ob eine 'Straßenbrücke' oder 'Eisenbahnbrücke' vorliegt. Das Programm setzt dann den entsprechenden Grenzwert an. Sind dem zu bemessenden Objekt Stabquersteifen zugeordnet und diese für das Bemessungs-Add-On aktiviert, so werden beim Nachweis des Stegblechatmens die Abstände zwischen den Quersteifen verwendet. Als Bezugslänge für den Nachweis wird die Segmentlänge Lc angesetzt, die bei den Stabeigenschaften im Register Bemessungsauflager und Durchbiegung definiert ist.


Referenzen
Übergeordnetes Kapitel

Knowledge Base