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2. September 2022

Linienschweißverbindungen in RFEM 6

In RFEM 6 ist es möglich, Linienschweißnähte zwischen Flächen zu definieren und die Schweißnahtspannungen mithilfe des Add-Ons Spannungs-Dehnungs-Berechnung zu berechnen. In diesem Fachbeitrag erfahren Sie, wie es geht.

Linienschweißverbindungen können wie in Bild 2 gezeigt über den Dialog "Neue Linienschweißverbindung" festgelegt werden. Die Auswahl des Verbindungstyps ist wichtig für die Definition einer Linienschweißverbindung. Im Programm stehen mehrere Typen zur Verfügung: Stumpf-, Eck-, Überlapp- und T-Stoß. Bitte beachten Sie, dass auch ein Schweißnahttyp festgelegt werden muss. Je nach Anschlusstyp bietet die Liste unterschiedliche Möglichkeiten an, Schweißnahtbemessungen durchzuführen.

Linienschweißverbindungen können "Kontinuierlich" über die gesamte Linienlänge angeordnet werden. Dabei müssen Sie bei der Eingabe der Parameter die "Schweißnahtgröße" zuweisen, um die Schweißnahtdicke festzulegen, wohingegen die "Schweißnahtlänge" der Linienlänge entnommen wird. Die Zuordnung der Linienschweißverbindungen zu Linien und Flächen erfolgt über die Zuweisung der Linien- und Flächennummer rechts oben im Dialog oder über die grafische Auswahl der Anschlüsse im Arbeitsfenster. Bei letzterem ist zu beachten, dass die Reihenfolge, in der die Flächen ausgewählt werden, wichtig ist.

Nachdem Sie die Linienschweißverbindungen angelegt und zugeordnet haben, können Sie nun grundlegende Angaben zum Nachweis der Linienschweißverbindungen treffen. Dies kann über das Register Spannungs-Dehnungs-Berechnung - Konfiguration im selben Dialog (Bild 4) oder über den Eintrag Spannungs-Dehnungs-Berechnung im Navigator (Bild 5) erfolgen.

Zuerst können Sie die zu berechnenden Spannungen auswählen. Sie können beispielsweise Schweißnahtspannungen aus Normallast, Biegung, Flächenschublast und Schweißnahtquerlast sowie Normalspannung senkrecht zur Anschlussebene, resultierende Schweißnahtspannung usw. berechnen. Sie können den Grenzspannungstyp und den Wert für die Grenzspannung festlegen.

In diesem Dialog stehen auch spezielle Optionen zur Verfügung. So kann beispielsweise die Glättung der Spannungen (d.h. die Verteilung der lokalen Spannungsspitzen über die Schweißnahtlänge) und die Spannungsverteilung für Kehlnähte gesteuert werden. Bei Kehlnähten kann die Spannungsverteilung gemäß dem vereinfachten Verfahren nach EN 1993-1-8 4.5.3.3 oder gemäß dem richtungsabhängigen Verfahren nach 4.5.3.2 ermittelt werden. Auch die Berücksichtigung von Schweißnahtexzentrizitäten ist möglich. Damit können zusätzliche Momente berücksichtigt werden, die z. B. bei einseitigen Kehlnahtstrukturen auftreten können.

Nach der Berechnung stehen die Spannungen in den Linienschweißnähten sowohl grafisch als auch tabellarisch zur Verfügung. Während im Navigator gesteuert werden kann, welche Spannungen grafisch angezeigt werden, bietet die Tabelle eine Übersicht über die Spannungen geordnet nach Bemessungssituationen, Belastung, Linie und Lage.


Autor

Frau Kirova ist bei Dlubal zuständig für die Erstellung von technischen Fachbeiträgen und unterstützt unsere Anwender im Kundensupport.

Links
Referenzen
  1. EN 1993-1-8: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-8: Bemessung von Anschlüssen. Beuth Verlag GmbH, Berlin, 2010