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1. Januar 0001
11 Programmfunktionen

3.3 Spezielle Begriffe in RFEM

In diesem Kapitel werden RFEM-spezifische Begriffe vorgestellt. Sie sind in den folgenden Kapiteln ausführlich beschrieben.

Tabelle 3.2 RFEM-spezifische Begriffe
Begriff Erläuterung

Knoten

Im 3D-Modell ist ein Knoten durch die Koordinaten (X/Y/Z) festgelegt. Über Knoten wird die Geometrie des Modells beschrieben.

Linie

Eine Linie verbindet Knoten. Neben geradlinigen Verbindungen sind auch höhergradige Linien wie z. B. Bögen oder Splines möglich.

Stab

Ein Stab stellt die Eigenschaft einer Linie dar. Über Material- und Querschnittseigenschaften wird dem Stab eine Steifigkeit zugewiesen.
Ein Stab wird als 1D-Element behandelt.

Stabsatz

Stäbe lassen sich zu einem Stabsatz zusammenfassen.
In einem Stabzug schließen die Stäbe wie bei einem Durchlaufträger fortlaufend an den Knoten an. In einer Stabgruppe aus zusammenhängenden Stäben können mehr als zwei Stäbe an den einzelnen Knoten anschließen.

Fläche

Eine Fläche ist durch Linien begrenzt. Über Material- und Dickeneigenschaften wird der Fläche eine Steifigkeit zugewiesen.
Eine Fläche wird in 2D-Elemente zerlegt.

Volumenkörper

Ein Volumen wird durch Begrenzungsflächen (meist Typ Null) eingeschlossen. Es erhält durch die Materialeigenschaften eine Steifigkeit.
Ein Volumen wird für die Berechnung in 3D-Elemente zerlegt.

Knotenlager

Die Freiheitsgrade des Knotens sind eingeschränkt.

Linienlager

Die Freiheitsgrade aller FE-Knoten auf einer Linie sind eingeschränkt.

Flächenlager

Die Freiheitsgrade aller FE-Knoten in einer Fläche sind eingeschränkt.

Knotenlast

Ein Knoten wird mit einer Kraft oder einem Moment belastet.

Linienlast

Eine Linie wird mit einer konstanten oder veränderlichen Streckenlast oder mit einer Einzellast belastet. Die Last wirkt als Kraft oder Moment.

Stablast

Ein Stab wird mit einer Strecken- oder Einzellast belastet. Der Lastverlauf kann konstant, linear veränderlich oder parabelförmig sein. Neben Kräften und Momenten sind Temperatureinwirkungen und Vorspannungen möglich.

Flächenlast

Eine Fläche wird gleichförmig oder linear veränderlich belastet. Neben Kräften können Temperaturlasten und Zwangsverformungen auf die Fläche wirken.

Volumenlast

Ein Volumenkörper wird durch Temperatureinwirkungen oder Zwangsverformungen belastet.

Lastfall
LF

Die Lasten einer Einwirkung werden in einem Lastfall verwaltet, z. B. ‚Eigengewicht‘ oder ‚Wind‘. Die Belastungen sollten als charakteristische Lasten (d. h. ohne Faktor) definiert werden. Die Teilsicherheitsfaktoren können in den Last- oder Ergebniskombinationen berücksichtigt werden. Ein Lastfall wird in der Regel nach Theorie I. Ordnung berechnet.

Lastkombination
LK

Eine Lastkombination überlagert Lastfälle, indem die Belastungen der enthaltenen Lastfälle zusammengefasst werden. Eine Lastkombination wird in der Regel nach Theorie II. oder III. Ordnung berechnet.

Ergebniskombination
EK

In einer Ergebniskombination werden die Ergebnisse der enthaltenen Lastfälle überlagert. Es ist auch möglich, mit einer Oder-Kombination die extremen Schnittgrößen und Verformungen aus verschiedenen Lastfällen, Last- oder Ergebniskombinationen zu ermitteln. Das additive Überlagern nichtlinear berechneter Ergebnisse ist jedoch nicht korrekt.

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