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1. Januar 0001
11 Programmfunktionen

12.2.1 Basis

Basis

Das erste Register (siehe Bild 12.23) verwaltet grundlegende Modellparameter.

Modellname / Bezeichnung

Im Eingabefeld Modellname ist ein Name anzugeben. Er dient gleichzeitig als Dateiname des Modells. Das Modell kann mit einer Bezeichnung näher beschrieben werden. Sie erscheint im Ausdruckprotokoll, hat aber wie die Projektbezeichnung keine weitere Funktion.

Bild 12.25 Modellbezeichnung im Ausdruckprotokoll
Projektname / Bezeichnung

In der Liste Projektname kann der Projektordner gewählt werden, in dem das Modell angelegt werden soll. Das aktuelle Projekt ist vorgegeben. Diese Voreinstellung lässt sich bei Bedarf im Projektmanager ändern (siehe Kapitel 12.1), der über die Schaltfläche rechts im Abschnitt zugänglich ist.

Zur Information werden die Bezeichnung und der Dateiordner des gewählten Projekts angezeigt.

Modelltyp

Bei den Basisangaben ist festzulegen, ob ein räumliches oder ein ebenes Modell vorliegt. Bei 2D-Modellen reduziert sich der Eingabeaufwand wegen der eingeschränkten Koordinaten und Freiheitsgrade.

Der Typ 2D - XY eignet sich für ebene Flächentragwerke wie Platten, die senkrecht zur Flächenebene belastet sind. Die Typen 2D - XZ und 2D - XY können bei Wänden und Scheiben benutzt werden, wenn nur Lasten in Richtung der Flächenebene wirken. Bei ebenen Stabtragwerken ist der Typ 2D - XZ zu empfehlen, da hier Momente nur um die starken Stabachsen berücksichtigt werden.

Der Modelltyp kann nachträglich geändert werden. Dies kann jedoch mit einem Datenverlust verbunden sein, z. B. wenn ein 3D-Modell zu einer Wand reduziert wird.

Klassifizierung der Lastfälle und der Kombinationen

Die Belastung ist nach Lastfällen geordnet aufzubringen. Lastfälle können z. B. Eigengewicht, Schnee oder Nutzlast sein.

Die einzelnen Normen geben Regeln vor, wie die Lastfälle zu kombinieren sind. Es ist daher wichtig, die Lastfälle bestimmten Einwirkungskategorien zuzuweisen (siehe Kapitel 5.1). Beim Erstellen der Last- und Ergebniskombinationen kann RFEM dann die Lastfälle automatisch mit den passenden Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerten versehen.

Nach Norm

Die Liste Nach Norm enthält verschiedene Regelwerke, die die Prinzipien zur Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit von Tragwerken beschreiben.

Mit der Auswahl der Norm werden die Regeln für die Bildung von Last- und Ergebniskombinationen in RFEM festgelegt. Diese Vorgabe ist wichtig für die automatische Erzeugung von Kombinationen (siehe Kapitel 5.2 bis Kapitel 5.4).

Mit der Einstellung Ohne werden keine Kombinationen automatisch erzeugt. Die Lastfälle sind dann manuell zu überlagern (siehe Kapitel 5.5.1 und Kapitel 5.6.1).

Die Schaltfläche ermöglicht es, alte Normen in der Liste ein- oder auszublenden.

Beim nachträglichen Ändern der Norm ist es erforderlich, die Lastfälle neu zu klassifizieren und die Kombination anzupassen. Es erscheint eine entsprechende Warnung.

Bild 12.26 Warnung beim Ändern der Norm
Nationaler Anhang

Wird die Norm EN 1990 gewählt, erscheint eine zusätzliche Auswahlliste: Die Kombinationsregeln sind in der europäischen Norm zwar festgelegt, aber die Staaten dürfen die Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerte selbst regeln.

Die Liste bietet eine Auswahlmöglichkeit unter den Nationalen Anhängen verschiedener Staaten. Bei der Option CEN gelten die von der europäischen Kommission empfohlenen Beiwerte.

Über die Schaltfläche können die Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerte der aktuellen Norm überprüft und – bei einer benutzerdefinierten Norm – angepasst werden.

Im Dialog Beiwerte sind die Faktoren in mehreren Registern organisiert. Das erste Register verwaltet die Teilsicherheitsbeiwerte γ für die Bemessungssituationen „Lagesicherheit“ und „Tragfähigkeit“.

Bild 12.27 Dialog Beiwerte, Register Teilsicherheitsbeiwerte

Das Register Kombinationsbeiwerte (siehe Bild 5.24) steuert die Faktoren ψ und ξ. Im Register Schadensfolgeklasse, das für EN 1990 zur Verfügung steht, kann der Zuverlässigkeitsfaktor KFI festgelegt werden.

Kombinationen automatisch erzeugen

Wenn dieses Kontrollfeld deaktiviert ist, sind die Auswahlfelder unterhalb nicht zugänglich. Die erforderlichen Last- und Ergebniskombinationen sind dann manuell zu bilden (siehe Kapitel 5.5.1 und Kapitel 5.6.1). Die eingestellte Norm bewirkt, dass die Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerte automatisch zugewiesen werden.

Alternativ lassen sich Kombinationen automatisch erzeugen. Für diesen Zweck stehen zusätzliche Register im Dialog Lastfälle und Kombinationen bearbeiten, separate Einträge im Daten-Navigator sowie die Tabellen 2.2 bis 2.4 zur Verfügung. Die Generierung von Kombinationen ist in Kapitel 5.2 bis Kapitel 5.4 beschrieben.

Hinweis

Weitere Informationen zur Kombinatorik finden Sie im Kapitel 5 sowie im Handbuch des früheren Zusatzmoduls RF-KOMBI, das im Downloadbereich unserer Website verfügbar ist.

Im Zuge der automatischen Überlagerung werden entweder Lastkombinationen oder Ergebniskombinationen erzeugt. Der Unterschied zwischen den beiden Kombinationsmöglichkeiten ist in den Kapiteln 5.5 und 5.6 beschrieben.

Positive Orientierung der globalen Z-Achse

Dieser Abschnitt steuert die Richtung der globalen Achse Z. In CAD-Anwendungen zeigt die Z-Achse meist nach oben, in Statikprogrammen nach unten. Für die Berechnung spielt diese Vorgabe keine Rolle.

Wenn Z nach oben gerichtet ist und bei den Lastfall-Basisangaben das Eigengewicht mit dem Faktor 1.0 in Richtung Z definiert wird, so wirkt das Eigengewicht nach oben. In diesem Fall muss der Eigengewichtsfaktor auf –1.0 geändert werden.

Bei nach oben gerichteter Z-Achse können über die Schaltfläche Einstellungen für Flächen und Stäbe vorgenommen werden. Es erscheint der Dialog Orientierung der lokalen z-Achse.

Bild 12.28 Dialog Orientierung der lokalen z-Achse

Die lokale z-Achse kann Nach oben oder Nach unten ausgerichtet werden, um beispielsweise Flächenbettungen oder Bewehrungen von Platten passend zuzuweisen. Die Abfrage beim Schließen des Basisangaben-Dialogs (siehe Bild 12.29) ist dann mit Nein zu beantworten.

Hinweis

Die Orientierung der Achse Z kann nachträglich geändert werden. Dabei besteht die Möglichkeit, die Koordinaten und globalen Lasten so anzupassen, dass die Ansicht des Modells erhalten bleibt. Bei einer Änderung der Achsenrichtung erscheint die in folgendem Bild dargestellte Abfrage.

Bild 12.29 Abfrage beim Ändern der Z-Richtung
Vorlage

Das Modell kann nach einem Muster erzeugt werden, das in einem anderen Modell über das Menü

    • Datei → Als Vorlage speichern

gesichert wurde.

Bild 12.30 Dialog Als Vorlage speichern

Die Vorlagen werden im Dlubal-Ordner für Mustermodelle Base abgelegt. Sie sind auch im Projektmanager unter dem Eintrag Vorlagenkategorien → Basis zugänglich (siehe Bild 12.3).

Nach dem Anhaken des Kontrollfeldes im Dialog Neues Modell - Basisangaben kann die gewünschte Modell-Vorlage in der Liste ausgewählt werden.

Ein Klick auf die links dargestellte Schaltfläche öffnet eine Übersicht mit Vorschaugrafiken, die die Auswahl unter den Vorlagen erleichtert.

Bild 12.31 Dialog Vorlage selektieren
Kommentar

Man kann im Eingabefeld einen Text eingeben oder aus der Liste wählen, um die Basisangaben mit einer kurzen Beschreibung zu versehen. Der Kommentar erscheint auch im Ausdruckprotokoll.

Die Schaltflächen im Basisangaben-Dialog sind mit folgenden Funktionen belegt.

Tabelle 12.2 Dialog Basisangaben, Schaltflächen
Schaltfläche Bezeichnung Erläuterung

Kommentar

Kapitel 11.1.4

Einheiten und
Dezimalstellen

Kapitel 11.1.3

MS Excel

Möglichkeit für Zusatzerläuterungen in Form einer XLS-Datei, die in der RFEM-Datei gespeichert wird

MS Word

Möglichkeit für Zusatzerläuterungen in Form einer DOC-Datei, die in der RFEM-Datei gespeichert wird

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