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30. April 2020

Kopplung von Stäben mit Flächen in RFEM

In Mischsystemen von Stäben und Flächen ist deren Anschlusspunkten immer besondere Beachtung zu schenken, da an der Kopplungsstelle nicht immer alle Schnittgrößen problemlos übertragen werden können.

Die problematische Schnittgröße ist das Torsionsmoment der Fläche, also quasi das mz, welches jedoch in der FE-Methode nicht beinhaltet ist.

Die Rotationsfreiheitsgrade des Stabes, die um die lokale z-Achse der Fläche drehen, können nur bedingt beziehungsweise gar nicht weitergeleitet werden.

In den meisten Fällen kann eine Berechnung zwar erfolgreich durchgeführt werden. Die Verformungsgröße oder Verformungsfigur deutet aber auf eine Instabilität hin.

Lösung

Befindet sich der Stab in derselben Ebene wie die Fläche, kann dieser beispielsweise um ein FE-Element in die Fläche hinein verlängert werden. Oder es können kurze Randstäbe an der Flächenkante modelliert werden.

Trifft der Stab senkrecht auf die Fläche, kann ein "Anschlusskreuz" mittels Stäben in der Flächenebene erzeugt werden.

Mit dieser Vorgehensweise können die zuvor problematischen Momente mittels Normalkräftepaaren in die Fläche eingeleitet werden.

Um das System nicht zu sehr auszusteifen, sollten die modellierten Hilfsstäbe den Abmessungen des Stabquerschnitts entsprechen.


Autor

Herr Fröhlich sorgt für die Bearbeitung von Anwenderfragen im Kundensupport und ist zudem für die Entwicklung im Bereich Stahlbau zuständig.

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