9x
004601
1. Januar 0001

3.5 Lager

In dieser Maske können Lagerungsbedingungen für die Stäbe festgelegt werden. Die Lagerknoten horizontaler Stäbe sind aus RFEM voreingestellt. Das Programm erkennt, ob sich das Lager am Ende eines Stabes oder zwischen zwei Stäben (Durchlaufträger) befindet.

Lagerbreiten größer null wirken sich auf die Bemessung (Momentenumlagerung, Momentenausrundung, Querkraftabminderung) und den Bewehrungsvorschlag (Verankerungslänge) aus. Dies gilt jedoch nur für Stäbe in horizontaler oder leicht geneigter Lage, nicht für Stützen!

Bild 3.25 Maske 1.5 Lager
Knoten Nr.

Diese Spalte verwaltet die gelagerten Knoten aller Stäbe, die sich in einer horizontalen oder bis zu 15° geneigten Lage befinden. Über die Schaltfläche in dieser Spalte lassen sich weitere Knoten grafisch im RFEM-Arbeitsfenster auswählen.

Lagerbreite b

In dieser Spalte sind die Breiten der Lager anzugeben. Damit kann z. B. die flächige Lagerung durch eine Wand erfasst werden, die im RFEM-Modell als singuläre Stützung abgebildet ist.

Direkte Lagerung

Diese Spalte steuert die Lagerungsart des Trägers. Liegt ein Nebenträger vor, der seine Last in einen anderen Träger leitet, so besteht eine indirekte Lagerung. Das Häkchen muss in diesem Fall aus dem Kontrollfeld entfernt werden.

Die Vorgaben wirken sich auf die Verankerungslängen und die Querkraftbemessung aus.

Monolithische Verbindung

Hier ist anzugeben, ob eine biegesteife Verbindung mit der Lagerung oder ein verdrehbares Lager vorliegt, das eine Ausrundung des Stützmoments zulässt.

Endlager

Für Endauflager gelten andere Geometriebedingungen als für Zwischenauflager, um die Bemessungsmomente und Verankerungslängen zu bestimmen (siehe Grafik rechts in Maske).

M-Verhältnis δ

Für durchlaufende Bauteile ist in Spalte F das Verhältnis δ von umgelagertem Moment zu elastisch ermitteltem Ausgangsmoment festzulegen. Die Spalte ist zugänglich, wenn unterhalb der Grafik die Option Berücksichtigung einer begrenzten Momentenumlagerung angehakt ist.

Die δ-Werte können gemäß Norm ermittelt werden, z. B. EN 1992-1-1, 5.5 (4).

Kommentar

Hier kann ein Text eingegeben werden, der die gewählten Lagerungsbedingungen erläutert.

Momentenumlagerung / Querkraftbemessung

Unterhalb der Grafik befinden sich vier Kontrollfelder. Deren Vorgaben wirken sich auf die erforderliche Bewehrung aus. Diese Einstellungen sind global für den aktuellen Bemessungsfall (siehe Kapitel 8.1) wirksam.

Berücksichtigung einer begrenzten Momentenumlagerung der Stützmomente

Für Durchlaufträger können die linear-elastischen Verfahren mit begrenzter Umlagerung der Stützmomente angewandt werden. Dabei muss die resultierende Schnittgrößenverteilung mit den einwirkenden Lasten im Gleichgewicht stehen. In den Normen wie z. B. EN 1992-1-1, 5.5 (4) werden die einzuhaltenden Momentenverhältnisse δ genannt, damit die Rotationsfähigkeit in den kritischen Bereichen ohne besonderen Nachweise gewährleistet ist.

RF-BETON Stäbe ermittelt den Grenzwert und vergleicht ihn mit dem Wert, der in Spalte F festgelegt ist. Für die Umlagerung wird dann der größere der beiden Werte verwendet.

Momentenausrundung bzw. Bemessung für Anschnittmoment bei monolithischer Lagerung

Optional nimmt RF-BETON Stäbe eine Momentenausrundung gemäß z. B. EN 1992-1-1, 5.3.2.2 vor, wenn alle folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Kein Endlager
  • Lagerbreite > 0
  • Lager ist in Z-Richtung gehalten
  • Lagerkraft wirkt positiv in Z
  • Stab mit horizontaler oder maximal 15° geneigter Lage
  • Negativer Momentenverlauf im gesamten Lagerbereich

Die Entscheidung, ob das Moment ausgerundet oder das Anschnittmoment angesetzt wird, hängt von der Definition des Lagers in Spalte D ab: Bei einer monolithischen Verbindung wird das Anschnittmoment verwendet, bei einer verdrehbaren Lagerung erfolgt eine Ausrundung des Stützmoments.

Querkraftbemessung am Auflagerrand

Es ist eine Querkraftbemessung für das Anschnittmoment möglich. Bei einer direkten Lagerung kann der Bemessungswert der Querkraft gemäß EN 1992-1-1, 6.2.1 (8) abgemindert werden.

Für Ergebniskombinationen erfolgt der Querkraftnachweis immer an der Lagerkante, da bei einer Einhüllenden eine „gleichmäßig verteilte Belastung“ nicht vorausgesetzt werden kann.

Querkraftabminderung bei auflagernahen Einzellasten

Das Kontrollfeld steuert, ob der Querkraftanteil lagernaher Einzellasten beim Nachweis gemäß EN 1992-1-1, 6.2.2 (6) oder 6.2.3 (8) berücksichtigt wird. Eine Abminderung erfolgt nur für Lastfälle und Lastkombinationen, nicht für Ergebniskombinationen.

Übergeordneter Abschnitt