EN 1992-1-1, 5.7
Der erste Bemessungsfall führt den Nachweis nach dem ganzheitlichen Konzept des EC 2.
Die wesentlichen Eingaben sind in den folgenden Bildern dargestellt.
Die [Einstellungen] für die nichtlineare Berechnung sind wie in den folgenden Bildern dargestellt vorzunehmen.
Es wird das Verfahren mit Durchschnittswerten der Materialeigenschaften und globalem Teilsicherheitsbeiwert gewählt. Fließgelenke (plastische Krümmungen) sind ausgeschlossen.
Um vergleichbare Ergebnisse zur Berechnung in [14] zu erhalten, ist das Tension Stiffening Modell nach Quast abzuändern: Da bei der Berechnung der zulässigen Druckspannung fcR von einem unteren Quantilwert ausgegangen wird, wird auch zur Ermittlung der zulässigen Betonzugspannung fctk,0.05 verwendet.
Wegen des statisch bestimmten Systems kann der Dämpfungsfaktor auf 1.0 belassen werden.
Für die nichtlineare Berechnung stabilitätsgefährdeter Modelle sind die Abbruchschranken ε1 und ε2 wichtig: Konvergiert eine Berechnung nach Theorie I. Ordnung stetig, kann es bei Druckgliedern zu einem „Wendepunkt“ kommen, ab dem die Abweichungen ε wieder zunehmen. Dieser Effekt tritt auf, wenn die Vergrößerung der Schnittkräfte durch Zunahme der Verformung nach Theorie II. Ordnung vom System durch die abfallenden Steifigkeiten nicht mehr kompensiert bzw. aufgenommen werden kann. Im Beispiel wird ε1 = ε2 = 0.001 unverändert belassen.
Um den Verlauf der Steifigkeiten hinreichend genau abzubilden, wird die Maschenweite des FE-Netzes auf 0.20 m begrenzt.
In [14] wird mit dem ähnlichen Nachweisverfahren nach DIN 1045-1, 8.5 eine erforderliche Bewehrung von As,tot = 66.10 cm2 ermittelt. Um diese Ergebnisse mit der RF-BETON-Berechnung nach EN 1992-1-1, 5.7 vergleichen zu können, sind noch weitere Einstellungen zu treffen.
Der Nachweis wird mit einer tatsächlich vorhandenen Bewehrung geführt. Somit sind in Maske 1.6 Bewehrung noch einige Vorgaben zu Durchmesser, Betondeckung und Bewehrungsmenge erforderlich. Im Register Längsbewehrung wird der Durchmesser mit 25 mm festgelegt.
Die Betondeckung wird mit cnom = 27.5 mm gewählt, sodass sich ein Achsabstand von 40 mm ergibt.
Um den Nachweis mit der vorgegebenen Bewehrung aus [14] führen zu können, wird eine Mindestbewehrung von As,oben = As,unten = 32 cm2 definiert.
Damit ist die Eingabe abgeschlossen und die [Berechnung] kann gestartet werden.
Die Interpretation der Ergebnisse ist im vorherigen Beispiel (Kapitel 9.2) beschrieben.
Mit dem Sicherheitsfaktor γ =
Die nichtlineare [Berechnung] wird nun mit der Meldung abgebrochen, dass mit der vorhandenen Bewehrung kein ausreichender Systemwiderstand nachgewiesen werden kann.
Die Analyse des Modells nach EN 1992-1-1, 5.8.6 im folgenden Kapitel zeigt, dass die Stütze vor dem Erreichen der Querschnittstragfähigkeit versagt.