Vorhandene Längsbewehrung
Die einzulegende Längsbewehrung wird stab- und stabsatzweise nach Positionen (Bewehrungsgruppen) geordnet angegeben.
Unterhalb der Tabelle ist die Bewehrung grafisch mit Positionsstäben dargestellt. Die aktuelle Position (die Zeile im Abschnitt oben, in der sich der Cursor befindet) ist rot gekennzeichnet. Änderungen bei den Parametern in der Tabelle werden sofort grafisch umgesetzt. Die Schaltflächen zum Steuern der Bewehrungsgrafik sind im Kapitel 6.1 beschrieben.
Der Bewehrungsvorschlag berücksichtigt auch konstruktive Vorschriften. So ist beispielsweise nach EN 1992-1-1, 9.2.1.2 eine Mindestbewehrung an gelenkig angenommenen Lagern anzuordnen, die mindestens 25 % des maximalen benachbarten Feldmoments abdeckt und die über die 0.25fache Länge des Endfeldes vorliegt (Angaben für deutschen Nationalen Anhang).
Die Auflistung erfolgt nach Positionen geordnet, die gleiche Eigenschaften aufweisen (Durchmesser, Länge).
Die Positionen aller Stäbe und Stabsätze werden in Maske 3.4 Stahlliste zusammengefasst.
Diese Spalte gibt die Lage der Bewehrung im Querschnitt an:
- Grundbewehrung -z (oben)
- Grundbewehrung +z (unten)
- -z (oben)
- +z (unten)
- In Ecken
- Umlaufend
- Konstruktiv
Für die Anordnung der Bewehrung berücksichtigt RF-BETON Stäbe die Benutzervorgaben aus Maske 1.6 Bewehrung, Register Bewehrungsanordnung (siehe Kapitel 3.6.4).
Die Anzahl der Bewehrungsstäbe einer Position ist editierbar: Klicken Sie in die Zelle, um dann mit der Schaltfläche den Bearbeitungsdialog zu öffnen.
Die Anzahl der Bewehrungsstäbe kann über die Drehfelder oder eine Direkteingabe geändert werden. In den einzelnen Eingabezeilen im unteren Abschnitt kann dann die Lage der Stäbe angepasst werden.
Die Lage eines Bewehrungsstabes wird anhand seiner Stab-Koordinaten festgelegt:
Die Koordinaten y und z geben den globalen Abstand vom Querschnittsschwerpunkt an, der Winkel β beschreibt die Neigung gegen die Stablängsachse für die Verankerungstypen „Haken“ und „Winkelhaken“.
Eine Hakendrehung um den Winkel β = 90° beispielsweise bewirkt bei der oberen Bewehrung eine Drehung nach unten
Um die Bewehrung einer Zeile zu löschen, ist das Häkchen vom Kontrollfeld Stäbe gleichmäßig verteilen zu entfernen. Damit wird die Schaltfläche [Löschen] zugänglich.
Die Stabdurchmesser wirken sich auf die Berechnung des inneren Hebels der Kräfte und die Anzahl an Bewehrungsstäben je Lage aus. Über die Liste lässt sich der Stabdurchmesser für die aktuelle Positionsnummer ändern.
In Spalte E wird jeweils die Gesamtbewehrungsfläche aufgelistet, die sich aus der Anzahl der Stäbe und dem Durchmesser ergibt.
Für jede Position wird die Gesamtlänge eines repräsentativen Bewehrungsstabes angegeben. Der Wert setzt sich aus der erforderlichen Stablänge und den Verankerungslängen an beiden Stabenden zusammen. Er kann hier nicht editiert werden.
Diese Werte geben die rechnerischen Anfangs- und Endpositionen der Bewehrungsstäbe an. Sie sind jeweils auf den Stabanfangsknoten gemäß RFEM (x = 0) bezogen. Bei der Ermittlung der Maße werden die Lagerbedingungen und Verankerungslängen l1 und l2 berücksichtigt.
Die Angaben können in den beiden Spalten nicht geändert werden. Dies ist nur über die Schaltfläche [Bewehrung bearbeiten] oberhalb der Grafik möglich (siehe Bild 5.10 und Bild 5.13).
Die Verankerungslängen des Bewehrungsvorschlags können über die Liste geändert werden. Die Option Details ruft folgenden Bearbeitungsdialog auf.
Der Dialog verwaltet die Parameter der Verankerung am Anfang und am Ende des Bewehrungsstabes.
Über die Listen lassen sich die Verankerungsart und der Verbund anpassen. Die Verankerungsart ist im Kapitel 3.6.1 beschrieben. RF-BETON Stäbe erkennt automatisch die Verbundbedingungen aus der Querschnittsgeometrie und der Lage des Bewehrungsstabes. Es sind auch benutzerdefinierte Vorgaben möglich. Das Bild 8.2 in EN 1992-1-1, 8.4.2 beschreibt gute und mäßige Verbundbedingungen.
Die Verankerungslänge l1 wird mit Gleichung (8.4) nach EN 1992-1-1, 8.4.4 (1) unter Berücksichtigung der Tabelle 8.2 ermittelt. Sie kann nicht geändert werden.
Bei Haken und Winkelhaken sollte die Verankerungslänge l2 nach EN 1992-1-1, 8.4.1 (2) mindestens 5 dS betragen.
Der erforderliche Biegerollendurchmesser dbr wird gemäß EN 1992-1-1, Tabelle 8.1 angegeben.
Aus den einzelnen Anteilen ergibt sich die gesamte Verankerungslänge Σ für jedes Stabende.
Hier wird für jede Position die Gesamtmasse der enthaltenen Bewehrungsstäbe angegeben.
Falls eine Fußnote in der letzten Spalte angezeigt wird, liegt eine Sonderbedingung vor. Die Nummern sind in der Statusleiste näher erläutert.
Alle [Meldungen] zum Bewehrungsvorschlag sind über die entsprechende Schaltfläche abrufbar. Es erscheint der Dialog Fehlermeldungen bzw. Hinweise zur Bemessung (siehe Bild 5.4).
Im Grafikbereich der Maske wird die Längsbewehrung mit Positionsstäben dargestellt.
Die aktuelle Bewehrungsposition
In diesem Dialog sind die bereits beschriebenen Bewehrungsparameter zusammengefasst. Hier lassen sich die Angaben zu Bereich, Lage der Bewehrungsstäbe, Bewehrungsdurchmesser und Verankerungen kontrollieren und bei Bedarf anpassen.
Nach einer Änderung müssen die Nachweise mit der neuen Bewehrung nochmals berechnet werden. Beim Verlassen der Maske 3.1 erscheint daher eine Abfrage, ob die Sicherheit neu berechnet werden soll.
Eine Ausnahme besteht für die Ergebnisse nichtlinearer Analysen: Diese werden grundsätzlich gelöscht, sodass eine manuelle [Berechnung] erforderlich ist.
Ein geänderter Bewehrungsvorschlag kann über die Schaltfläche [Speichern] als Muster abgelegt werden. Im folgenden Dialog ist der Name der Bewehrungsvorlage anzugeben.
Mit diesen Vorlagen kann bei Änderungen der Bemessungsvorgaben in Maske 1.6 wieder die benutzerdefinierte Bewehrungsführung voreingestellt werden. Die Änderungen gehen nicht verloren, wenn RF-BETON Stäbe einen neuen Bewehrungsvorschlag erstellt.
Die Einlesemöglichkeit von Bewehrungsvorlagen ist im Kapitel 3.6 beschrieben (siehe Bild 3.25).