Eine Linien-Zwangsverschiebung liegt vor, wenn sich eine Linie trotz definierter Lagerung verschiebt. Dies ist beispielsweise bei einer Fundamentsenkung der Fall.
Damit die Zwangsverschiebung an einer Linie wirksam wird, muss diese in die Richtung der Verformung gelagert werden. Die Zwangsverformung kann für jeden der drei Translations-Freiheitsgrade oder den lokalen Rotations-Freiheitsgrad definiert werden – jedoch nur in jene Richtung, in der die Linie eine Lagerung aufweist.
Die Zwangsverformungen wirken positiv, wenn sie in Richtung der positiven Achsen des Koordinatenachsensystems des Lagers zeigen. Die Zwangsverdrehung wirkt positiv, wenn sie entsprechend der Rechte-Hand-Regel im Uhrzeigersinn um die positive lokale Achse der Linie dreht.
Anwendung in RFEM
Im Programm wird zwischen "Zwangsverschiebung" und "Zwangsverdrehung" unterschieden.
Für die Eingabe einer Zwangsverschiebung müssen die Werte der Verschiebung am Linienanfang und am Linienende bekannt sein und definiert werden. Zwischen diesen Werten wird ein linearer Verlauf angenommen.
Eine Zwangsverdrehung beschreibt eine erzwungene Verdrehung um die Linienlängsachse. Zur Eingabe einer Zwangsverdrehung sind ebenfalls die vorliegenden Verdrehungen am Linienanfang und am Linienende festzulegen.