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13. November 2020
B

Biegeträger

Merkmale

Ein Biegeträger ist dadurch gekennzeichnet, dass er Lasten hauptsächlich durch Querkräfte und Biegung überträgt, das bedeutet Lasten, welche senkrecht zur Stabachse des Biegeträgers wirken, siehe Bild 1.

Durch die entstehenden Biegemomente im Stab wird eine Verformung der Stabachse verursacht.

Bei einer Biegebeanspruchung ist zwischen einer einachsigen und einer zweiachsigen (doppelten) Biegung zu unterscheiden.

Anwendung

Biegeträger können sowohl als einteilige sowie als mehrteilige Querschnitte dimensioniert werden.

Aufgrund der vorherrschenden Biegung ist es notwendig, im Querschnitt eines Biegeträgers ein hohes Widerstandsmoment zu erzielen, sodass Spannungen und Verformungen optimiert werden und sowohl Tragfähigkeit, als auch Gebrauchstauglichkeit eingehalten werden.

Grundsätzlich wird dies erreicht, indem möglichst viel Querschnittsfläche nach außen beziehungsweise oben und unten (bei Belastung von oben/unten) dimensioniert wird.

So entsteht beispielsweise im Stahlbau ein Doppel-T-Profil, welches perfekt als Biegeträger geeignet ist, siehe Bild 2.

Im Holzbau und Betonbau sind aufgrund der Praktikabilität Rechteckquerschnitte gängiger.

Ein typisches Beispiel für einen Biegeträger im Betonbau ist der Plattenbalken, sprich ein Unterzug, bei welchem je nach Planung und Bauweise die aufliegende Decke bis zu einer bestimmten Breite mitwirkt, siehe Bild 3.

Biegeträger in RFEM und RSTAB

Dlubal Software bietet mit RFEM und RSTAB die Möglichkeit, innerhalb der Querschnittsbibliothek beliebige Querschnitte auszuwählen beziehungsweise selbst zu definieren und einzulesen, siehe FAQ 004290. Als Stabtyp eignet sich typischerweise der standardmäßig voreingestellte Balkenstab, welcher die Merkmale eines Biegeträgers erfüllt.Eine weitere Möglichkeit, beispielsweise zur Modellierung von Plattenbalken bietet der Stabtyp "Rippe".

Siehe auch

  • Rippe
  • Plattenbalken
  • Unterzug
  • Überzug