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24. Mai 2023

Zuordnung der Exzentrizität bei Knotenlagern für Stabilitätsnachweis von Stäben

Für Stabilitätsnachweise bei Stäben nach dem Ersatzstabverfahren ist die Definition von Knicklängen bzw. Biegedrillknicklängen notwendig, um die Verzweigungslast für das Stabilitätsversagen zu ermitteln. In diesem Beitrag wird eine RFEM 6-spezifische Funktion vorgestellt, mit der man den Knotenlagern eine Exzentrizität zuweisen und damit Einfluss auf die Ermittlung des im Stabilitätsnachweis berücksichtigten kritischen Biegemoments nehmen kann.

Definition der Knicklänge in RFEM 6

Wenn Sie bereits mit RFEM 6 gearbeitet haben, wissen Sie wahrscheinlich, dass die Knicklänge keine lokale Einstellung nur eines Stabes ist. Das bedeutet, dass jede im Programm definierte Knicklänge mehreren Stäben oder Stabsätzen gleichzeitig zugeordnet werden kann. Der Dialog "Knicklängen" kann daher sowohl über den Navigator - Daten (Bild 2) als auch über das Register Bemessungsarten im Stabfenster (Bild 3) aufgerufen werden.

Zwischenknotenlager ohne Exzentrizität

Betrachten wir zunächst die Ergebnisse bei der Ermittlung der Knicklänge für Biegedrillknicken unter Berücksichtigung der in Bild 4 festgelegten Knotenlager (d. h. ohne Ansatz einer Exzentrizität). Zu erkennen ist, dass zusätzlich zu den Start- und Endknoten zwei Zwischenknoten mit unterschiedlichen Eigenschaften wie im Bild gezeigt eingefügt wurden. Dies ist in der Ansicht rechts im Dialog auch grafisch dargestellt. Die so definierte Knicklänge wird dann dem Stab zugewiesen und die Ergebnisse der Holzbemessung sind in Bild 5 dargestellt.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, gibt es in RFEM 6 eine besondere Funktion zur Ermittlung des kritischen Biegemoments, mit dem den Knotenlagern eine Exzentrizität zugeordnet werden kann. Die Exzentrizität bezieht sich auf die seitliche Stützung in y/u und kann sich je nach Lage des Druckgurtes beim Biegedrillknicken stabilisierend oder destabilisierend auswirken. Im Beispiel wird gezeigt, wie den beiden Zwischenlagern eine Exzentrizität zugewiesen wird.

Um den Lagern eine Exzentrizität zuzuordnen, selektieren Sie im Register "Knotenlager und Knicklängen" die Zwischenknoten im Abschnitt "Knotenlager" (Bild 6). Sie werden feststellen, dass im unteren Bereich des Dialogs ein neuer Dialogabschnitt zur Verfügung steht, in dem Sie zusätzliche Angaben für das Knotenlager festlegen können. So kann ein Auflager an einem Ober- oder Untergurt definiert werden. Sie haben auch die Möglichkeit, die Exzentrizität manuell festzulegen. Bitte beachten Sie, dass sich der Eintrag auf die Zeile bezieht, die oben in der Tabelle "Knotenlager" selektiert ist. Im vorliegenden Beispiel sind die beiden Zwischenknotenlager am Obergurt definiert, was Sie auch in der Ansicht rechts im Dialog sehen können.

Bei der Definition der Zwischenknotenlager am Obergurt ergeben sich die Ergebnisse wie in Bild 7 gezeigt.

Zusammenfassung

Der Abschnitt "Knotenlager - Zusätzliche Daten" wird im Register "Knotenlager und Knicklängen" eingeblendet, wenn eine Feder als Lager festgelegt wurde oder eine seitliche Abstützung in y/u ohne starre Einspannung um x vorliegt. Der Eintrag bezieht sich auf die in der Tabelle "Knotenlager" selektierte Zeile. Mit dieser speziellen Funktion in RFEM 6 kann eine Exzentrizität definiert werden, die je nach Lage des Druckgurts beim Biegedrillknicken stabilisierend oder destabilisierend wirken kann. Es steht eine Liste zur Verfügung, mit der man das Lager am Ober- oder Untergurt definieren kann. Es besteht auch die Möglichkeit, das Lager manuell über die Vorgabe des Exzentrizitätswertes ez festzulegen. Dies wird dann in den Ergebnissen des Stabilitätsnachweises entsprechend berücksichtigt.


Autor

Frau Kirova ist bei Dlubal zuständig für die Erstellung von technischen Fachbeiträgen und unterstützt unsere Anwender im Kundensupport.

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