30x
004749
1. Januar 0001
2 Theoretische Grundlagen

2.6.5 Maßgebende Beanspruchung

Maßgebende Beanspruchung

In RFEM lassen sich die unterschiedlichen Belastungen in einzelnen Lastfällen (LF) definieren. Aus diesen Lastfällen können Lastkombinationen (LK) und Ergebniskombinationen (EK) gebildet werden. Die Unterschiede zwischen diesen Kombinationsarten sind in den Kapiteln 5.5 und 5.6 des RFEM-Handbuchs beschrieben.

Während Lastfälle und Lastkombinationen jeweils nur einen Satz von Schnittgrößen liefern, werden bei einer Ergebniskombination je nach Modelltyp bis zu 16 Sätze von Schnittgrößen erzeugt:

  • Bei den Modelltypen 2D - XZ (uX / uZ / φY) und 2D - XY (uX /uY / φZ) (Wand bzw. Scheibe) ergeben sich in den Flächen ausschließlich Normalkräfte nx, ny und nxy

Deren Kombination liefert sechs Schnittgrößensätze, von denen jeweils eine dieser Normalkräfte ihren maximalen oder minimalen Wert aufweist.

  • Beim Modelltyp 2D - XY (uZ / φX / φY) (Platte) werden die maximalen und minimalen Werte der Momente mx, my und mxy und der Querkräfte vx und vy ermittelt.

Es ergeben sich somit zehn Schnittgrößensätze.

  • Der Modelltyp 3D weist alle oben erwähnten Normalkräfte, Momente und Querkräfte auf und liefert deshalb 16 Schnittgrößensätze.

Der Rechenkern für die Nachweise der Gebrauchstauglichkeit arbeitet die Schnittgrößen der ausgewählten Lastfälle und Lastkombinationen nacheinander ab. Gleiches gilt für die Schnittgrößensätze einer Ergebniskombination. Damit wird deutlich, dass die Bemessung einer Ergebniskombination mit einem deutlich höheren Zeitaufwand verbunden ist.

Die Schnittgrößen bzw. Schnittgrößensätze führen in den meisten Nachweisen für die einzelnen Bewehrungsrichtungen zu einer Beanspruchung. Es wird die größte Beanspruchung aller Bewehrungsrichtungen bestimmt. Ist die Beanspruchbarkeit für die einzelnen Bewehrungsrichtungen unterschiedlich, so wird diejenige Bewehrungsrichtung gesucht, die den größten Quotienten aus Beanspruchung durch Beanspruchbarkeit liefert.

Übergeordneter Abschnitt