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9. Januar 2024

Längsbewehrung

Im Register Längsbewehrung können Sie die Bewehrung definieren, die für die Biege- und Normalkraftbemessung des Stabes angesetzt werden soll.

Wichtig

Änderungen in diesem Register werden nur wirksam, wenn ein Stab oder identische Stäbe bearbeitet werden. Falls Sie mehrere Stäbe mit unterschiedlichen Eigenschaften (Stablänge, Querschnitt) bearbeiten, können die Eingaben nicht angewandt werden.

Positionen

Dieser Abschnitt bietet die Möglichkeit, Bewehrungspositionen für die Längsbewehrung zu definieren. Es ist hier nur eine Position voreingestellt, die eine Art "Grundbewehrung" darstellt. Sie können diese Voreinstellung anpassen und auch weitere Positionen ergänzen (siehe Bild Längsbewehrung definieren), beispielsweise um eine abschnittsweise Bewehrung mit Zulagen anzuordnen. Nutzen Sie die Schaltfläche Neu am Ende der Liste, um neue Positionen zu erzeugen. Mit der Schaltfläche Kopieren können Sie die selektierte Position auch kopieren und die Kopie anschießend anpassen.

Bei Rippen haben Sie die Möglichkeit, die Längsbewehrung im Gurt aus der Flächenbewehrung zu generieren. Klicken Sie hierzu auf die Schaltfläche Automatisches Generieren von Längsbewehrungspositionen aus Flächenbewehrung am Ende der Liste. Das Programm erzeugt so die Längsbewehrung des Rippenstabes aus der Flächenbewehrung, die in der angeschlossenen Fläche vorliegt. Diese Positionen werden in der Liste angezeigt, sind aber nicht veränderbar. Mit der Schaltfläche Automatisches Generieren von Längsbewehrungspositionen aus Flächenbewehrung können Sie die Flächenbewehrung auch wieder deaktivieren.

Parameter

In diesem Abschnitt können Sie die Eigenschaften der Längsbewehrung festlegen. Die Parameter beziehen sich immer auf die Position, die in der Liste 'Positionen' selektiert ist.

Basisangaben

Wählen Sie den 'Bewehrungsstabtyp' in der Liste aus. Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Bewehrung anordnen.

Die Optionen ergeben folgendes Verteilungsschema:

Bewehrungsstabtyp Anordnung
Oben und unten gleich
Oben und unten unterschiedlich, seitliche Bewehrung optional
An allen Seiten gleich (für Stützen)
Symmetrisch in einer Lage (für Zulagen)
Einzelstab (für Zulage)

Die Eingaben in der Kategorie Bewehrungsstabparameter sind auf den Bewehrungsstabtyp abgestimmt.

Es ist eine "Grundbewehrung" voreingestellt. Sie ist 'Symmetrisch' mit jeweils drei Bewehrungsstäben von 20 mm auf der Ober- und Unterseite angeordnet. Diese Bewehrung dient dazu, um auch ohne spezifische Bewehrungsdefinition eine Bemessung zu ermöglichen. In der Regel müssen Sie die Bewehrung aber anpassen, damit die Nachweise den realen Gegebenheiten entsprechen! Anderenfalls würde das Programm die vorgestellte Grundbewehrung für alle Nachweise verwenden.

Wichtig

Bilden Sie die im Stab vorhandene Bewehrung möglichst realitätsnah ab, um aussagekräftige Nachweiskriterien zu erhalten.

Falls Sie die Bewehrung nicht anpassen und die Grundbewehrung zunächst beibehalten möchten, sollten Sie nach der Bemessung den 'Verlauf der erforderlichen bzw. nicht abgedeckten Bewehrung' auswerten. Beachten Sie dabei, dass der Verlauf der erforderlichen bzw. nicht abgedeckten Bewehrung nur den Grenzzustand der Tragfähigkeit berücksichtigt! Die Nachweise für den Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit bzw. den Brandschutz erfordern es zwingend, die Bewehrung zu realitätsnah zu definieren.

Weisen Sie der Längsbewehrung ein Material zu. Wenn Sie den geeigneten Betonstahl bereits im Modell definiert haben, steht dieser in der Liste zur Auswahl.

Sie können auch über die Schaltfläche Objekt bearbeiten im Eingabefeld ein neues Material erzeugen, indem Sie im Dialog Neues Material auf die Materialbibliothek zugreifen.

Mit dem Kontrollfeld 'Bewehrung eingelegt in der gebogenen Ecke des Bügels' können Sie steuern, ob die Bewehrungsstäbe am oberen oder unteren Bügelrand oder aber genau im Radius bzw. der Mitte der gebogenen Ecke angeordnet werden sollen.

Diese Option ist speziell für Stützen interessant. Bei Balken hingegen, die hauptsächlich mit einem Moment um die y-Achse des Stabes belastet werden, kann die Bewehrung am oberen oder unteren Bügelrand angeordnet werden.

Bewehrungsstabparameter

Die Eingabemöglichkeiten in dieser Kategorie sind auf den Bewehrungsstabtyp abgestimmt.

Legen Sie die 'Stabanzahl' ns und den 'Stabdurchmesser' ds der Längsbewehrung fest. Bei den Bewehrungsstabtypen 'Linie' und 'Einzeln' können Sie auch den Versatz der Bewehrungsstäbe definieren. Dieser Wert kann auf den Bügel, die Betondeckung oder die Querschnittsränder bezogen werden (siehe auch Kategorie Zusätzlicher Bewehrungsversatz). Die Grafik bietet hier eine gute Kontrollmöglichkeit.

Bewehrungsflächen

In dieser Kategorie erhalten Sie Informationen über die Querschnittsflächen der eingelegten Bewehrung (siehe Bild Bewehrungsstabparameter). Diese sind hilfreich, wenn Sie nach einer ersten Berechnung feststellen, dass einzelne Nachweise mit der vorhandenen Bewehrung nicht eingehalten sind. Sie können dann den Verlauf der erforderlichen bzw. nicht abgedeckten Bewehrung überprüfen, mit der Information in diesem Dialog abgleichen und anschließend den Durchmesser oder die Anzahl der Stäbe entsprechend anpassen.

Info

Die hier angegebene Bewehrungsfläche gilt nur für die Position, die in der Liste 'Positionen' selektiert ist. Dies ist nicht zwangsläufig die Summe der Bewehrungsflächen an der x-Stelle des Stabes.

Lage des Feldes

In dieser Kategorie geben Sie an, wo das 'Feld' mit der Längsbewehrung im Stab angeordnet wird. Sie können diese Lage mit einer 'Referenz' auf den Anfang, das Ende oder eine x-Stelle definieren. Wählen Sie die entsprechende Option in der Liste aus, um den Bezugspunkt für die Lage des Feldes festzulegen.

Mit einem 'Feld' haben Sie die Möglichkeit, eine Zulagebewehrung in einem Stababschnitt anzuordnen und damit eine lokal nicht abgedeckte erforderliche Längsbewehrung vorzusehen.

Bei einer Referenz auf den 'Anfang' des aktuellen Stabes sind die Feldabstände mit positiven, bei einer Referenz auf das 'Ende' des Stabes mit negativen Vorzeichen einzugeben.

Falls der Stab durch einen Knoten des Typs 'Auf Stab' geteilt ist (der den Stab im Gegensatz zu einem Standardknoten nicht trennt), können Sie das Feld auch auf diesen internen Knoten bezogen definieren.

Des Weiteren können Sie mit dem 'Definitionsformat' steuern, ob die Abstände absolut in Längen- oder relativ in Prozentangaben festzulegen sind.

Geben Sie den 'Anfang' x1 und das 'Ende' x2 des Feldes an. Die 'Spannweite' ls des Feldes stellt damit die Länge des Längsbewehrung im Stab dar.

Zusätzlicher Bewehrungsversatz

Diese Kategorie ist bei den Bewehrungsstabtypen 'Symmetrisch', 'Unsymmetrisch' und 'Gleichmäßig umlaufend' verfügbar. Damit können Sie die Längsbewehrung im Stab individuell positionieren.

Wählen Sie in der Liste den 'Versatztyp' auf, der den Bezug der Abstände regelt. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

  • 'Vom Bügel': Die Abstände ez und ey beziehen sich auf den inneren Rand der definierten Bügel.
  • 'Von Betondeckung': Der Versatz der Längsbewehrung ergibt sich als Abstand von der Außenseite des Querschnitts abzüglich der Betondeckung abzüglich der Abstände ez und ey.
  • 'Von Querschnittsfläche': Der Versatz der Längsbewehrung ergibt sich als Abstand von der Außenseite des Querschnitts abzüglich der Abstände ez und ey.

Verankerungsanfang / Verankerungsende

Für die Nachweise der Verankerungslänge sind Angaben zur Verankerung der Längsbewehrung erforderlich. In der Liste stehen verschiedene Optionen für den 'Verankerungsanfang' und das 'Verankerungsende' zur Auswahl.

Geben Sie für beide Enden die 'Ankerlänge' lbd und gegebenenfalls den 'Biegedurchmesser' dbr an.

Info

Ist die Längsbewehrung am Anfang oder Ende ohne Verankerung, so erfolgt kein Nachweis der Verankerungslänge!

Informationen

Abschließend finden Sie folgende Informationen zur Längsbewehrung der aktuellen Position:

  • Länge eines Bewehrungsstabes Llr,1
  • Länge aller Bewehrungsstäbe Llr als Summe
  • Gewicht eines Bewehrungsstabes Wlr,1
  • Gewicht aller Bewehrungsstäbe Wlr als Summe

Grafik

Rechts sehen Sie den Querschnitt des Stabes, unten den Längsschnitt. Die Funktionen der beiden Grafikbereiche sind im Kapitel Querkraftbewehrung beschrieben.

Übergeordnetes Kapitel